Rund 20.000 Putin-Gegner ziehen laut Organisatoren durch Moskau:
Internetseiten unabhängiger Medien vorübergehend nicht erreichbar
Moskau, 12. Juni – Ungeachtet zahlreicher Einschüchterungsversuche hat die russische Opposition am Dienstag gegen Präsident Wladimir Putin mobil gemacht. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich zunächst bis zu 10.000 Menschen an dem Protestmarsch durch Moskau. Die Organisatoren des sogenannten “Marschs der Millionen” sprachen dagegen von rund 20.000 Teilnehmern, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete. Sie rechneten demnach aber damit, dass die Zahl der Demonstranten noch steigt. Die Moskauer Stadtverwaltung hatte eine Kundgebung für bis zu 50.000 Menschen genehmigt.
Die russische Regierung ließ ein Großaufgebot an Sicherheitskräften aufmarschieren. Mehr als 12.000 Polizisten und Beamte des Innenministeriums waren nach offiziellen Angaben in der Hauptstadt im Einsatz.
Mehrere unabhängige Medien wie der Radiosender Moskauer Echo, die renommierte Oppositionszeitung “Nowaja Gaseta” und der Fernsehsender Doschd waren über das Internet vor Beginn der Demonstration nicht mehr zu erreichen. Diese Internetseiten waren bereits während der umstrittenen Parlamentswahlen im Dezember vorübergehend offline. Oppositionsführer gehen davon aus, dass dafür Cyber-Attacken kremltreuer Jugendgruppen verantwortlich sind. Am Montag hatten die Behörden versucht, die Protestanführer mit Hausdurchsuchungen einzuschüchtern.
AFP
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen