Donnerstag, 29. März 2012

Nebenwirkungen der Krebsbehandlung

Nebenwirkungen der Krebsbehandlung:
Eine große Anzahl Männer, die sich einer Behandlung von Hodenkrebs unterziehen, leidet an ernsten und langwierigen Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen. Dies besagt eine Studie, die von Forschern der Universität Oslo durchgeführt wurde, und deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift BJUI veröffentlicht wurden. In der Vergangenheit war die Rate der lang anhaltenden Nebenwirkungen von Krebspatienten nicht sonderlich bekannt, da Ärzte über diese nur dann Bericht erstatten müssen, wenn die Nebenwirkungen medizinische Eingriffe erforderlich machen oder das Leben des Patienten bedrohen.
“Derzeitige Patienten mit Hodenkrebs sollten über die Risiken von kurzfristigen und insbesondere lang anhaltenden Nebenwirkungen ihrer hocheffektiven Behandlungen in Kenntnis gesetzt werden“, erklärte die Hauptautorin der Studie, Sophie D. Fossa. „Es ist wichtig, sich auf die Reduzierung dieser Risiken durch einen gesünderen Lebenswandel zu konzentrieren, und so wichtige Themen anzugehen, wie beispielsweise die Bewahrung der Fruchtbarkeit.“
Durch eine Neubewertung von 40 im Zeitraum von 1990 und 2008 veröffentlichten Studien fanden die Forscher heraus, dass ganze 30% der Patienten, die sich einer cisplatin-basierten Chemotherapie unterzogen, möglicherweise an einer Schädigung ihres sensorischen Nervensystems leiden, während 20% der Hodenkrebs-Überlebenden an Gehörverlust und Tinitus litten. Die Rate unter den an chronischer Müdigkeit leidenden Überlebenden liegt bei 17%, was einem doppelt so hohen Wert entspricht, wie der in der Gesamtbevölkerung. Nicht weniger als 25% der Überlebenden leiden außerdem an Kreislaufstörungen. Zudem weisen sie eine fast doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit auf, in der Folge eine andere Art Krebs auszubilden.
“Gastrointestinale Nebenwirkungen sind sowohl bei Chemo- als auch bei Strahlentherapie häufig zu beobachten, und Chemotherapien bergen das zusätzliche Risiko von Infektionen und Blutgerinnseln,“ erklärte Fossa. „Langwierige Probleme können sekundäre Krebserkrankungen, Herzprobleme und solche Erkrankungen sein, die auf einen niedrigeren Hormon-Spiegel zurückzuführen sind.“
Die Behandlung von Hodenkrebs erhöht das Risiko von Lungenerkrankungen, die Sterblichkeitsrate auf Grund von Herzversagen, sowie Unfruchtbarkeit und das Phänomen so genannter „trockener Orgasmen“.
Die beste Art und Weise, das Risiko gefährlicher Nebenwirkungen zu reduzieren sei, so Fossa, sich einen aktiven Lebenswandel zu bewahren, auf sein Gewicht zu achten und außerdem keinen Tabak zu konsumieren. An die behandelnden Ärzte gerichtet plädierte sie, dass diese für eine adäquate Nachsorge für jene Patienten zu sorgen hätten, die eine lebensbedrohende Toxizität ausbilden könnten.
Auch wenn die Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen ernste lebenslange Risiken für den Patienten darstellen, erhalten die meisten von ihnen für nur ca. 5-10 Jahre eine adäquate Nachsorge-Behandlung.
Quelle

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