Dienstag, 27. März 2012

Für eine Handvoll Euros

Für eine Handvoll Euros:

Von Ron Paul
Diese Woche wird mein Kongressausschuss eine Anhörung abhalten um zu untersuchen, wie die Federal Reserve Europäische Banken und damit auch verschwenderische europäische Regierungen stützt. Dieser Bailout bedeutet finanzielle Nachteile für amerikanische Bürger in Form von höheren Preisen und entwerteten Ersparnissen.
Eine gute Analyse dieser “Swap”-Maschinerie erschien zuerst im Dezember im Wall Street Journal, in einem Artikel von  Gerald O’Driscoll mit dem Titel “The Federal Reserve’s Covert Bailout of Europe” [Der heimliche Bailout Europas durch die Federal Reserve].
Ab Ende letzten Jahres lieferte die Fed US-Dollars an die Europäische Zentralbank im Tausch für Euros – bis zu 100 Milliarden Dollar pro Transaktion. Die EZB verteilte dann diese Dollars an die Europäischen Banken, um für Liquidität zu sorgen und um Krisen durch Bankinsolvenzen zu verhindern. Da dieser Währungstausch technisch gesehen kein Darlehen war, musste die Fed keine peinlichen ausländischen Bankschuldner offen auf ihrer Bilanz zeigen. Die EZB war währenddessen nicht gezwungen, neue Euros zu drucken und die wahre Fragilität großer europäischer Banken zu offenbaren.
Der ganze Zweck dieses ruchlosen Arrangements war die Verschleierung der Wahrheit: Nämliche dass die Fed Europa Bailouts verschaffte mit US-Dollars. Aber warum ist es die Aufgabe der Federal Reserve, Europäische Banken zu retten die nicht mehr genügend Dollars hatten um ihre in Dollars denominierten Verträge zu erfüllen?
Immerhin waren diese Verträge oft Hedges die unternommen wurden, um Banken gegen eine Euroschwäche abzusichern. Hedges sollen das Risiko vermindern, aber Banken die sich verkalkulieren sollen ihre eigenen Verluste auch stemmen müssen. Es ist nicht unser Problem, wenn die EZB Moral Hazards schaffen möchte durch die Bereitstellung von Liquidität für Europäische Banken; warum sollte die Fed Europas schlechte Entscheidungen abstüzten?
Die Fed hat versprochen, unbegrenzt Dollars an die EZB zu liefern, sollten die Umstände dies verlangen. Es ist grotesk. Natürlich hatten die Fed-Funktionäre im vergangenen September diese Swap-Übereinkünfte heimlich still und leise mit der EZB getroffen. Das amerikanische Volk erfuhr nur davon über die Webseiten der EZB, der Bank of England oder der Schweizer Zentralbank.
Die Fed hat bereits tausende Milliarden Dollar in die Wirtschaft gepumpt seit 2008, US-Banken halten inzwischen 1,5 Billionen zusätzliche Reserven. Warum leihen amerikanische Banken nicht diese überschüssigen Billionen an Europäische Banken wenn jene wirklich Dollars benötigen? Wenn US-Banken 1 oder 2 Prozent an diesen Krediten verdienen könnten, würde das vielleicht ihr Interesse wecken.
Aber sie können nicht konkurrieren mit der 0,5 Prozent-Zinsrate die die Fed von der EZB verlangt. Dies ist ein überdeutliches Beispiel für den Schaden, der verursacht wird durch die Möglichkeit der Fed, Geld zu erschaffen und es unterhalb der marktüblichen Zinsraten zu verleihen.
Die Fed argumentiert, dass diese Kredite nur kurzzeitig wären, einen kleinen Anschub geben würden um Europa über den Berg zu helfen. Aber das hieß es auch schon vor ein paar Jahren, als solche Kreditlinien an die EZB hätten auslaufen sollen, worauf die Fed diese aber erneut authorisierte.
Was passiert wenn das Europäische Finanzsystem kollabiert? Hält die Fed dann einen Haufen wertloser Euros? Wird die EZB einfach mit den Schultern zucken und die Kreditsicherheiten übergeben die sie von Europäischen Banken erhalten hatte? Vielleicht in Form von irischen, italienischen oder griechischen Bonds? Haben die 17 einzelnen Zentralbanken hinter der EZB ihre Goldbestände als Kreditsicherheiten hinterlegt?
Die Fed hat eine Hundert-Milliarden-Dollar-Wette auf die Zukunft des Euros abgeschlossen, die Stärke des Dollars hängt davon ab. Das ist völlig unverantwortlich und konträr zur Marktdisziplin. Lasst Privatbanken, Europäische oder welche auch immer, ihre eigenen Risisken eingehen. Lasst ausländische Zentralbanken ihre eigenen Währungen inflationieren und die Konsequenzen tragen. In anderen Worten, es ist an der Zeit, Marktprinzipien auf Banken und auf Geld anzuwenden.

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