Dienstag, 12. Februar 2013

Der Kastilische Widerstand zu den Geschehnissen in Spanien

Der Kastilische Widerstand zu den Geschehnissen in Spanien:

Das Original Llega el otoño von Alfonso Sexto wurde am 28. September auf Resistencia Castillana veröffentlicht. Übersetzung durch Ruy Díaz.
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Gestern wurde der Haushalt für 2013 vorgestellt. In allen Medien wurde darüber berichtet, meist unter Beifall. Vergessen wir nicht, dass die spanischen Medien der Finanzoligarchie dienen; sie informieren nicht, sondern belügen und manipulieren die Bürger. Beachtenswert an dem Haushalt sind die Einsparungen von 9 % in allen Ministerien und eine erneute Nullrunde für alle Angestellten des öffentlichen Diensts (eine Nullrunde, welche ebenfalls die Angestellten im privaten Sektor zu schlucken haben werden). Mehr Kürzungen und Opfer für eine Bevölkerung, die sich größtenteils unterwürfig verhält und deren einziger Wunsch es ist, den „Wohlstand“ der 90er Jahre zurückzuerhalten. Wir dürfen nicht vergessen, dass Glück für Europäer heutzutage bedeutet, nach Lust und Laune konsumieren zu dürfen. Kurz gesagt: Hier wird weiter an einer Schraube gedreht, die bald zerspringen dürfte.
Das Einzige, wofür die spanische Regierung vollen Einsatz zeigt, ist die Rückzahlung von Schulden, die zum Großteil vom Bankwesen mit seinen betrügerischen und mafiösen Praktiken verursacht wurden. Das Wenige, was Spanien heutzutage produziert, wird verwendet, um das zu finanzieren, was einige Wenige geraubt haben. Das Land leidet aber nicht allein darunter, dass diese Regierung von Volksverrätern  dem Betrug der Banken in die Hände arbeitet. Zudem muss es die gesamte Kaste parasitärer Politiker mästen, die zwar auf Kosten des Volkes leben, diesem aber den Rücken kehren. Leider kann ich bisher nicht erkennen, dass die politische Klasse für die Krise zur Rechenschaft gezogen wird. Sie fläzen sich weiterhin in ihren Sesseln. Viele von ihnen weigern sich sogar, geringere Diäten zu akzeptieren, welche in vielen Fällen höher als die des Regierungspräsidenten höchst persönlich sind. Unterdessen sind viele Spanier ohne Arbeit und Heim und sehen sich genötigt, in Suppenküchen der Caritas zu essen oder die Mülltonnen zu durchsuchen.
Und trotzdem nimmt das Gerede über demokratische Legitimierung und Freiheit kein Ende. Die Demokratie ist einfach ein System der politischen Repräsentation, und nichts mehr. Sie ist keine unantastbare Göttin, wie sie es uns weismachen wollen. Mehr noch: Diese liberale „ein Mann eine Stimme“-Demokratie, von der unser Justizminister so gerne salbadert, ist das sicherste Mittel, um zu verhindern, dass sich etwas ändert. Dies wurde hier bereits einige Male erklärt, aber es muss immer wiederholt werden. Diese Demokratie bewirkt, dass die schwächsten der Bürger ausschlaggebend sind. Alles Herausragende ist in der Minderheit und ersäuft in der Mittelmäßigkeit der Mehrheit, der Masse. Diese Masse ist so einfältig, dass sie fest daran glaubt, dass sie die Geschicke des Landes bestimmt, indem sie alle 4 Jahre Partei A oder B der Finanzoligarchie wählt. Aus diesem Grund erklären wir uns entschieden als Antidemokraten, und wir verurteilen dieses System, welches unser Land und Europa in den Abgrund stürzt.
Und die Freiheit… Was ist die Freiheit? Ich kann es nicht mehr ertragen, Gutmenschen zuzuhören, die nicht einmal wissen, worüber sie reden. Für die Meisten ist Freiheit nur ein Gefühl, welches sie empfinden, wenn sie alles konsumieren können, wonach ihnen der Sinn steht. Für uns ist Freiheit all das, was dem Menschen möglich ist, um seine Bestimmung zu verwirklichen, und diese ist uns in unser Blut und unsere Seele eingeschrieben.
Diese Regierung mag alle demokratische Legitimität haben, die sie geltend machen will, aber sie hat keine nationale Legitimität. Eine Regierung, welche ein Programm umsetzt, das ihr von außerhalb diktiert wird, ist eine Regierung von Verrätern. Eine Regierung, die alles daran setzt, dem Finanzzionismus zu dienen, während sie Arbeitslosen und Arbeitern und dem hungernden Volk den Rücken zukehrt, ist eine Regierung bezahlter Schurken. Eine Regierung, die nicht das Wohl des Volkes verfolgt, sondern das Mandat einer parasitären ausländischen Minderheit erfüllt, ist eine Besatzungsregierung.
Bei dem ganzen Theater um die Unabhängigkeit Kataloniens muss ich bitter lachen. Unabhängigkeit vom Internationalen Währungsfond, vom Finanzzionismus, von der Euopäischen Zentralbank – was alles aufs Selbe hinausläuft? Nein. Artur Mas verkauft ein Volk für dumm, welches immer große Liebe für seinen Boden und seine Traditionen gezeigt hat (wie Viel haben wir Kastilier von den Katalanen zu lernen…), er erfüllt aufs Maß genau, was er mit dem Finanzzionismus und der Regierung Mariano Rajoys ausgehandelt hat. Daran besteht kein Zweifel – oder glauben wir noch an Zufälle?
Möglicherweise haben Viele eine Ansprache erwartet, die zum Krieg gegen Katalonien aufruft. Nun, wir werden niemandem den Krieg erklären, und am wenigsten unseren katalanischen Brüdern. Wir werden keinen Retter herbeiflehen, der nicht kommen wird. Wir werden nicht für eine Armee, die wir gar nicht besitzen, zum Angriff blasen (was sich in den Kasernen befindet, ist eine einzig und allein dem Mandat von NATO/IWF unterstehende Armee. Spanische Soldaten, die den Befehlen Fremder gehorchen. Wenn José Antonio [spanischer Freiheitskämpfer] dies sehen würde… ). Ebenso wenig werden wir fruchtlose Aufrufe auf Facebook starten, wie es so viele Feiglinge tun, um sich selbst zu täuschen. Ich wiederholte: Wir wissen alle, was gut und was schlecht ist. Wenn es Katalanen gibt, die glauben, dass ihre Interessen als Arbeiter unterschiedlich von denen der Arbeiter aus Galizien und Extremadura sind, müssen sie ihre Erfahrungen machen. Manchmal muss man schweren Irrtümern unterliegen, um zu lernen. Spanien erwachte erst, als es 711 von den mohamedanischen Invasoren besetzt und versklavt wurde. Manchmal vergessen Völker ihre eigene Geschichte gleich mehrfach.
Wozu wir jedoch ermutigen, ist, nicht untätig zuhause sitzenzubleiben. Unterstützt die Proteste, auch wenn zu diesen von Gewerkschaften aufgerufen wird, die Euch missfallen – und unterstützt sie friedlich. Seid nicht so einfältig, dem System die Bilder von Gewalt zu liefern, welche es sucht, um die Bürger über seine Manipulationsmedien hinters Licht zu führen. Haltet Euch von den Iditoten mit Clownsmasken fern; sie sind Teil des Systems und in den meisten Fällen nicht für die Vernunft wiederzugewinnen. Sprecht dagegen mit dem erzürnten Volk, mit dem einfachen Arbeiter, mit dem bestohlenen Rentner, mit dem Familienvater, dem die Bank sein Haus geraubt hat… Helft ihnen, zu sehen, dass ihre Leiden nicht durch eine Entartung der Demokratie verschuldet sind, sondern dass die liberale Demokratie selbst eine Entartung ist.

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