Deutschland- Placebo Land
Gastbeitrag von Heiner HannappelPlacebos sind Scheinmedikationen von denen der Patient glaubt das sie Substanzen beinhalten , welche bei seiner Gesundung helfen. Nur der Glaube an diverse Inhaltsstoffe reicht erwiesenermaßen aus, um positive gesundheitliche Effekte zu erzielen. Studien habe dieses erwiesen.
Auch wir in Deutschland , so habe ich den Eindruck, geben uns mit Versprechungen unserer jeweiligen Regierungen in Form von Placebos anscheinend zufrieden. Diese bedienen uns seit Jahren mit den immer gleichen inhaltsleeren Worthülsen!
Besonders zu den komplexen Eurorettungs-Themen.
Wir Deutsche sind ja so einfach zufriedenzustellen.
Uns befremdet, wie in Frankreich Bürger auf die Straße gegen, um ein beschlossenes Renteneintrittsalter von 62 auf 60 Jahre zu kappen. Wir gehen mit 67 Jahren in Rente und ein Aufschrei der arbeitenden Bevölkerung unterbleibt wenn seitens der Regierung angedacht wird, dass Renten-Eintrittsalter auf 70 Jahre anzuheben. Ich ziehe bewusst diesen Vergleich Frankreich/Deutschland, weil die Situation in den zur Zeit im Focus stehenden südlichen Peripheriestaaten nicht mit den nördlichen Industriestaaten vergleichbar ist. Denn Frankreich ist trotz seiner wirtschaftlichen Angeschlagenheit und zu hoher Staatsquote die zweitstärkste Ökonomie in Europa.
Die südlichen Peripheriestaaten haben sich seit Euroeinführung an Pensionen wie Löhnen sowieso jenseit ihrer Wirtschaftkraft bedient un müssen nun hinterher sparen.
Doch auch in den Schuldnerstaaten bringt öffentlicher Protest die Regierungen zum Nachgeben, was die Haushalts-Konsolidierungsmaßnahmen zum Nachteil aller, auch uns beschädigen wird.
Kein Staat, egal wieviele Schulden er hat, gibt auch nur ein Jota Souveränität ab, ein europäisches Dilemma.
Unsere deutsche gesamtstaatliche Situation ist nicht so rosig, wie es die Placebopolitik der Regierenden es gerne sehen möchte. Doch eine für die Bevölkerung akzeptable Lösung kann nur mit richtigen Prioritäten geschaffen werden, welche die Regierung setzten muss. Sie hat die Wahl, wir nicht.
Wir, die Bürger alle vier Jahre ohne wirkliche Auswahlmöglichkeiten, da sich alle Partien zu der Mitte hin drängeln und so konturlos werden.
Erkennbar ist seit längerer Zeit nur, dass unsere Regierung sich hauptsächlich für andere Völker zuständig sieht und die Interessen der deutschen Bevölkerung marginalisiert. Innenpolitik(?) was ist das?
Ihr moralischer Anspruch lautet unisono, dass wir unsere europäischen Nachbarn nicht im Stich lassen dürfen, nachdem sie schon so viele Opfer gebracht hätten. Die Opfer, welche unsere Regirrung uns, ihrer eigenen Bevölkerung aufbürdet, verschweigt sie uns beharrlich.
Unsere verehrten Nachbarn haben seit 2001 auf Pump gelebt und wir sollen nun ihre Kredite bezahlen und sie weiter auf Pump mit Waren beliefern, uns noch weiter für sie verschulden. Auch darüber schweigt uns unsere Regierung über die Folgen ihres Handelns permanent.
Wie sollen denn die Target2 Nehmerländer bei auferlegtem Austeritätszwang, so immer weiter schrumpfender Wirtschaftskraft, diese aufgelaufenen Summen jemals zurückzahlen, wenn sie nie in die Lage kommen können, gegenüber Deutschland einen Handelsbilanzüberschuss aufzubauen?
Doch immer wieder hören wir von unserer Regierung, dass Griechenland und die anderen Schuldner auf einem guen Weg seien und es schaffen können. Das ist pure Ignoranz der tatsächlichen Fakten in Euroland!
Das genaue Gegenteil ist doch zur Zeit der Fall, der Handelsbilanzüberschuss Deutschlands gegenüber allen Staaten wächst und wächst und schafft allseits Unbehagen, weil Deutschland sich mit zu niedrigeren Löhnen konkurenzfähig gemacht hat, während sich die Mitbewerber am europäischen Markt mit zu hohen Lohnsteigerungen und Pensionen aus der Konkurenzfähigkeit heraus gekegelt haben!
Ist Deutschland schuld an dem jenseits ihrer wirtschaflichen Gegebenheiten “aufPump leben” unserer Nachbarn? Wohl kaum und doch sollen wir uns für deren Leichfertigkeit ruinieren.
Soll so die Verwirklichung der europäischen Vision aussehen?
Hier sollte die Bundesregierung eindeutig klare Grenzen ziehen und bei ihren roten Linien bleiben!
Wir wollen nicht in die Haushaltsgestaltung anderer Länder hineinreden,
das ist Ihr Hoheitsrecht, somit müssen diese aber auch für ihr Handeln in Richtung “auf Pump leben” selbst geradestehen, dass müssen wir Deutsche ja schließlich auch!
Oder kann sich jemand vorstellen, dass auch nur ein Land Europas Deutschland seine Kredite bezahlt, Risiken für uns übernimmt!
Wir begehren nicht auf,
wenn wir miterleben müssen, dass unsere Regierung gerade dabei ist, durch Stützungsmaßnahmen einer ohne ökonomischen Sachverstand eingeführte Gemeinschaftswährung Euro mal gerade unsere, wie auch die Zukunft unserer Kinder, Enkel, Urenkel aus´s Spiel zu setzen und das auch nur, weil man nicht zugeben will, dass dieses irregeleitete politische Kalkül Einheitswährung nicht aufgehen konnte, nie aufgehen wird!
Wir begehren auch nicht auf,
wenn unsere Regierung in immer kürzeren Zeiträumen ihre Prioritäten ändert um die Eurorettungsmaßnahmen zu Lasten deutscher Bonität und Haushalt zu bedienen, dass Gegenteil von dem tut, was sie vorher als richtig erachtete, so jegliche Glaubwürdigkeit einbüßt und den Eindruck erweckt, nicht mehr Herr ihrer Entscheidungsfähigkeit zu sein, anscheinend ihr Handeln von außen aufoktroyiert bekommt. Die anstehenden Rettungsmaßnahmen für Griechenland, egal, wie sie ausfallen, wurden vorher allesamt abgelehnt, werden aber nun bald zulasten unseres Haushalts beschlossen und zu Kürzungen in vielen Bereichen führen. An die Krisenfolgen aus Spanien, Italien, Frankreich, dessen Rating gerade herabgestuft wurde und weiter herabgestuft wird wage ich gar nicht zu denken. Wir werden von der Regierung über alles im Unklaren gehalten, wie unmündige Kinder.
Auf Sicht fahren, heißt das Placebo, wir wissen aber, dass es letztlich Konzeptionslosigkeit ist, diese aber, gepaart mit anstehenden Wahlen im September 2013 ergibt ein unerträgliches Gebräu der Unlogik.
Wann sagen uns unsere omnipotenten(?) Gewählten, dass die Griechenkredite letztlich ein Geschenk sind, sie sich mit unserem Geld grenzenlos verzockt haben und wir ihre Fehler auszubaden haben! Wir wissen das doch schon längst, nur wollen wir das einmal aus Politikermunde hören.
Wir wollen endlich von unseren gewählten Politikern hören, dass alles Geld ,was den Griechen gegeben wurde, schon lange verloren ist und wir diese auf unsere Kosten leichtfertig vergebene Kredite nun als Geschenk betrachten müssen!
Ein Geschenk, welches der deutsche Bürger mit Verzicht auf vielen Ebenen für ein anderes Land bezahlen muss!
Warum, wir hatten doch die Maastricht-Verträge, darin die No Bail Out Klausel, dass Juwel Deutschlands im Vertrag. Zwar war diese Klausel ein Dorn in den Augen der anderen Vertragspartner, jedoch völkerrechtlichen Vertragsbestandteil!! Man hätte sich seitens Deutschands lediglich daruf berufen müssen! Punkt!
Wenn wir aber nun absehbar weiterhin solche Geschenke verteilen, da Spanien, Italien, Frankreich zunehmend in den Focus der Krise geraten und Hilfen benötigen, schenken wir uns zu Tode!!!
So wird Bundeskanzlerin Merkel in die Geschichte als die Kanzlerin eingehen, welche Deutschland ab Mai 2010 die größte Schuldenlast aller Zeiten durch die Eliminierung dieser No Bail Out Klausel, des deutschen Juwels im Vertrag, aufgebürdet hat. Kein Ruhmesblatt, sondern eine Schande für eine Kanzlerin, welche den deutschen Interessen ihren Eid geschworen hat!
Zu spät wird der deutsche Bürger erkennen, dass diese, den europäischen Gegebenheiten hinterher hechelnde Politik unserer Kanzlerin das Ergebnis ihre Politik ab Mai 2010 ist.
Getrieben sein von dieser Fehlentscheidung ist ja kein Konzept an sich,
sondern die Folgen eines eklatanten Vertragsbruchs, der nie hätte stattfinden dürfen, da er die Wurzel allen Fehlhandelns bis heute ist.
Ein Fehler baut nun auf den anderen auf und diese Politik der Getriebenen ihrer eigenen Fehler wird uns als Placebo des Alternativlosen dreist verkauft.
Und der Deutsche bleibt still und gibt dieser Kanzlerin die besten Quoten, weil er sich von Placebos wie brummende Wirtschaft blenden lässt. Zum Verzweifeln, denn der Wirtschaftserfolg unserer Industrie ist nie und nimmer der Regierung zuzuschreiben, sondern ihrer guten Aufstellung im internationalen Vergleich.
Um diese Wahrheiten können sich Merkel & Co auch vor anstehenden Wahlen nicht mehr herumdrücken, denn die sich unübersehbar anbahnende Entwicklung in Europa spricht für sich selbst und dazu noch Bände!
Dennoch werden wir ein unwürdiges Herumgeeiere zu dieser Wahrheitsverweigerung erleben wie nie zuvor in Wahlkampfzeiten.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn unsere Regierung die Missachtung geltender vertraglich festgelegten Mandate in EZB Gremien zulässt, auch zulässt, das der EZB Chef eigenmächtig ohne Rechtsgrundlage seine Mandate erweitert.
Es stört unsere Bundesregierung auch nicht, dass die EZB einen Paradigmen-Wechsel
installiert und von einer Stabilität des Geldwertes zu einer Stabilisierung des Euroraumes wechselt was nicht mit Geldwertstabilität gleichzusetzen ist, weil nun mit Billionensummen künstlich geschaffenen Geldes die Geldwertstabilität gefährdet wird.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn unsere Regierung unser Parlament aufgrund europäischen fragwürdigen Zwängen ständig alternativlos Entscheidungen aufnötigt, ökonomisch denkende Parlamentarier abwimmelt.So Abstimmungen, welche wegen geltendem Recht nicht statthaft sind prompt immer wieder vor dem Bundesverfassungsgericht landen.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn Rettungsschirme erdacht und eingeführt werden, welche schon im Vertragstext unsere Demokratie tangieren.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn unser Bundesverfassungsgericht dem Primat der Politik folgt und den Fiskalpakt absegnet, den ESM, zwar kastriert durchwinkt, aber trotzdem mindestens 190 Milliarden Spielgeld diesem zum Verschleudern zur Verfügung stellt. 190 Milliarden!!!
Wir begehren auch nicht auf,
wenn unsere Regierung es zulässt, dass unsere international als grundsolide geltende Bundesbank über die seitens der Regierung fast schon unter Schweigepflicht stehenden Target 2 Salden mit über 719 Milliarden Euro ruinös ins Risiko gedrängt wird, weil diese so unsere Exporte gleich per Kredit mit finanziert obwohl diese Summen sichtbar uneinbringlich werden.
Da die Bundesbank bei einer so drohenden Uneinbringlichkeit ihrer Forderungen pleite geht, muss der Staat für diese horrenden Summen haften und der Staat …..sind wir mit Entbehrungen auf allen Ebenen unserer Gesellschaft.
Wir begehren auch nicht auf,
dass der deutsche Staat seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse lebt, Schulden macht, so einen Überkonsum betreibt, dem noch unsere Kindeskinder hinterhersparen müssen. Sozialer Fortschritt heist dieses Placebo und wird allseits dankbar angenommen, da die Folgen dieser Misswirtschaft in der Zukunft liegen und die heute Gewählten nicht mehr tangieren. Nur, heute leben wir in der vor 35Jahren ausgeblendeten Zukunft und schauen erschrocken auf die nächsten 35 Jahre.
Wir begehren auch nicht auf,
dass unsere Bundesregierung unsere Schulden bei massiv erhöhten Steuereinnahmen nicht abbaut und schon wieder dabei ist Wahlgeschenke, welche wir später teuer bezahlen müssen, zu verteilen. Das Karussel, vor Jahrzehnten etabliert, dreht sich munter weiter und weiter. Wie lange noch?
Wir begehren auch nicht auf,
dass die ungerechte Steuerprogression, seit Jahrzehnten vor Wahlen hervorgekramt um mit deren Lösungsversprechungen auf Stimmenfang zu gehen nie einer Lösung näherkommt, da man dann in Regierungaverantwortung angekommen, von Steuererleichterungen nichts mehr wissen will.
Wir begehren auch nicht auf,
dass die Regierung Merkel mit einer unglaublichen Wendehalspolitig das deutsche Energiekonzept drastisch ändert und die Kosten bei dem Bürger alleine abläd.
Der Bürger bekommt nun mit voller Wucht eine Strompreiserhöhung von ca. 120 Euro im Jahr bei 4000 Kilowatt im Jahr zu spüren, während die Industrie und viele,viele andere mit Scheinargumenten sich um höhere Zahlungen drücken können!
Außer mahnendem Geschwafel hört man seitens der Regierung nichts, denn Ihr haben wir diesen Aderlass zu verdanken und den Stromriesen, die sich einer solchen Vorlage all zugerne bedienen.
Schon jetzt können viele Menschen ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen mit allen Folgen.
Wenn auch unsere Atommeiler schon gefährlich sind, was ich auch nicht abstreite, hätte man mit ihrer Abschaltung doch etwas weniger hektischer verfahren können, denn die ca. fünfzig französischen Atommeiler machen mir ungleich größere Sorgen!
Wir begehren auch nicht auf,
dass ein sinnloser Afghanistankrieg noch andauert und uns Deutsche bislang über 54 Soldatenleben kostete, von den fast 50 Milliarden Kriegskosten bis heute ganz zu schweigen. Auch diese Summen mussten wir uns leihen und erhöhen unserere Staatschulden zu Lasten unserer Kinder.
Diesen Krieg konnten wir uns wie all anderen auch nie leisten. Einen Krieg darf man sich nie leisten können. weder moralisch, ethisch,wirtschaftlich!
Längst haben andere Staaten ihre Truppen abgezogen, warum wir nicht. Warum verharren wir dort sinnlos in Nibelungentreue zu den USA, denn kaum sind wir weg, kehren dort die alten Strukturen wieder ein und alle unsere Opfer waren erfolglos!
Was wurden hier Placebos verteilt : kein Krieg, Brunnenbau, Schulbau, Hilfe zur Selbsthilfe in einem durch und durch korrupten System. Unsere, wie Soldaten anderer Nationen hielten still, während nebenan der Mohn angebaut wurde, um damit mit enormen Gewinnen für die jeweiligen Kriegsherren zur Füllung ihrer Kriegskassen die westliche Zivilisation mit Drogen zu verseuchen!!!
Wir begehren auch nicht auf,
wenn man einen Rechtsanspruch auf Kindergartenplätze per Gesetz installiert um dann bei Eintritt dieses Rechtanspruchs vor fehlenden 220000 Krippenplätzen samt fehlender Fachkräfte zu stehen.
Alle verantwortlichen Parteien betreiben hier ein Verwirrspiel ohnegleichen um eine Placebo Effekt zu erzielen und den Bürger von Klagen für einen einklagbaren Rechtsanspruch abzuhalten.Doch, wohl vergebens, denn eine ungeheuere Klagewelle wird auf die Gerichte zukommen, mitsamt den Kosten für den Staat.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn dann ein teureres Betreuungsgeld als Alternative
beschlossen wird, welcher den Ursprungsgedanken rechtzeitig vorhandener Krippenplätze konterkariert, außerdem die Haushalte der Länder zusätzlich belastet und das bei sich anbahnenden sinkenden Steuereinnahmen durch die Euroschuldenkrise.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn der Staat sich die Arbeitslosenquote schön rechnet, es zulässt, dass Millionen Menschen vom Verdienten nicht leben können,
so unfähig sind ,eine Familie zu gründen, obwohl sie ganztags beschäftigt sind und eine gute Ausbildung haben.
Wir begehren auch nicht auf,
dass vorgeblich, um konkurrenzfähig zu bleiben, zu niedrige Löhne gezahlt werden, welche keine ausreichende Alterssicherung erreichen lassen. Gewinnmaximierung ist hier die Haupttriebfeder der Arbeitgeber zulasten der Sozialsysteme.
Wir begehren auch nicht auf, dass immer noch keine Mindestlöhne gezahlt werden, was in den meisten anderen EU Staaten schon die Regel ist.
Wir begehren auch nicht auf,
bei den Fehlern, die bei der Bekämpfung des Rechtsradikalismus behördenseitig gemacht wurden und werden.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn wegen anderweitig verschwendeter Mittel zu wenig Polizisten eingestellt und zu niedrig bezahlt werden.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn aus diesen Gründen unsere Straßen unsicherer werden und die Aufklärung von Verbrechen sich hinauszögert, wir, unsere Kinder zunehmend gefährdeter sind.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn Kommunen sich Projekte zumuten, zum Beispiel wie der neue Flughafen in Berlin, der neue Bahnhof in Stuttgart (hier wurde aufbegehrt, dass Projekt aber doch in Angriff genommen!), oder das Land Rheinland-Pfalz mit seinem Nürburgring, oder Hamburg mit seiner Elbphilarmonie. Projekte verteuertern sich während des Bauens um Milliarden, die anderorts bitter fehlen, zum Beispiel bei mit Rechtanspruch zugesagten Krippenplätzen.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn die Kommunen aufgrund solcher Überbelastungen die Gebühren in Folge drastisch erhöhen, oder sich aus gewohnten Leistungen wie sozialen Feldern zurückziehen.
Wir begehren auch nicht auf,
wenn das Finanzministerium der Arbeitsagentur angesammelte Milliardenbeträge aus fadenscheinigen Gründen wegnimmt um Haushaltslöcher zu stopfen, obwohl bei kommender Steigerung der Arbeitslosenzahl diese Polster dringend benötigt werden.
Wir begehren auch nicht auf, wenn durch diese Maßnahmen in Kürze die Arbeitslosenversicherung höhere Beiträge verlangt und die Ursachen vernebelt.
Desgleichen auch bei der Wegnahme der Praxisgebühr, die zwar immer als Unrecht angesehen wurde und es auch war. Doch im Ergebnis wird diese Kappung der Praxisgebühr zu Beitragserhöhungen führen, da die Krankenkassen mit den Einnahmen schon geplant haben um kommende Beitragserhöhungen abzufedern oder teure Verwaltungen aufzublähen oder gar neu prächtig zu bauen, oder die üppigen Vorstandsbezüge zu erhöhen bei denen unsere Kanzlerin mit ihrem Einkommen im Vergleich blass aussieht.
Ich könnte noch vieles Ungereimte hier aufführen, doch möchte ich es bei dieser Auswahl belassen, denn es liegt noch einiges in unseren Staat im Argen.
Zu allem schweigt der deutsche Bürger still vor sich hin,
sagt nichts, tut nichts, protestiert nicht, geht nicht auf die Straße um seinem Unmut Luft zu machen.
In England, einem nach westlichen Maßstäben wohlhabenden Land hungert jede zehnte Familie sich durch die Tage und ist auf Suppenküchen angewiesen. Der Staat rettet mit Milliarden seine Banken und sieht bei dieser Ungerechtigkeit zu.
So etwas ist doch bei uns in Deutschland unmöglich, glaubt man.
Noch, obwohl auch bei uns solche Anzeichen schon ersichtlich sind.
Was soll denn diese Mindestsicherung im Alter von ca. 850 Euro in den nächsten Jahrzehnten.Was kann man sich denn dann damit noch leisten bei dieser schleichenden Inflation von zurzeit nur(!) 2%! Bei 2% wird es nicht bleiben und jeder Prozentpunkt bei der Inflation bedeutet mehr Elend. Eine Eckrente von 1000 Euro heute verliert in 10 Jahren 200 Euro Kaufkraft!!! Was sind denn dann in Jahrzehnten die zugesagten Mindestrenten noch wert.Die Rentenerhöhungen gleichen diese Verluste nie und nimmer aus.
Oder, wie soll man mit Niedriglöhnen überhaupt noch eine Alterssicherung aufbauen?
Es ist für mich nicht einsichtig, dass ein vernünftig erhöhtes Lohnniveau den ökonomischen Gegebenheiten unseres Landen nicht entsprechen sollen.
Dass “Auf Pump” leben wie die Schuldenstaaten mit ihren zu hohen Löhnen, müssen wir ja nicht nachahmen, so sehr es alle , besonders die Franzosen auch wollen.
Der deutsche Bürger versteht es noch nicht, dass nur aufgebrachte Bürger auf der Straße die Politik zum Umdenken zwingen kann. In Frankreich und anderswo klappt das wie am Schnürchen, warum bei uns nicht. Müssen wir, wie unsere Kinder und Kindeskinder erst in einer absehbaren Armut/Altersarmut verkommen, bis wir Deutsche endlich wach werden und uns lautstark zu Wort melden?
Oder gibt es den Euro dann überhaupt noch und in welcher Form?
Darüber und zu vielen anderen künftigen Problemstellungen schweigt die Politikergilde sorgsam und wiegelt Fragen dazu ab, bislang erfolgreich.
Wenn im Zuge der Eurorettung Fragen auftauchen ,welche unangenehm sind, kommen Worthülsen wie: Solidarität unter den Eurozonenmitgliedern wahren, oder, es ist nicht alles mit Geld aufzuwiegen was Europa ausmacht, oder die europäische Vielfalt der Kulturen zu bewahren ist ein Wert an sich, wir profitieren am meisten von der Eurozone.
Zu den Fragen der künftigen Eurorettungs Belastungen hört man so Floskeln wie: Wir sind auf dem richtigen Weg, wir müssen den Bürger nur mitnehmen, wir müssen noch dies und das, wir müssen,wir müssen,wir müssen.
Als ob sie nicht lange genug Zeit gehabt hätten seit den Maastricht-Verträgen vor 20 Jahren Europa wetterfest zu gestalten.
Oder war eigendlich eine irgendwie geartete europäische Vision schon im Ansatz als irreal anzusehen bei diesem Konglomerat unterschiedlicher egoistischer Nationalstaaten, erst recht mit einer Gemeinschaftswährung Namens Euro?
Gefahren, die jeder wache Bürger sieht werden in Fernseh-Quassel-Runden verharmlost, verniedlicht, kleingeredet bis der Bürger daran auch glaubt und sich beruhigt zurücklehnt, Die Placebos wirken nun, der Bürger geht unaufgeregt ins Bett und am nächsten Morgen wieder zur Arbeit, falls er welche hat. Hat er keine Arbeit und keinerlei Aussicht auf welche, geht er frustriert ins Bett und steht frustriert wieder auf. Ihm helfen diese Placebos nicht und trotzdem bleibt dieser Bürger noch ruhig weil er es nicht gewohnt ist aufzumucken.
Was sagt dieser Geplagte, wenn Spanier Italiener Franzosen,Griechen, Portugiesen, Irländer, Menschen aus allen europäischen Ländern nach Deutschland kommen um Arbeit zu finden?
Das Recht zu kommen und zu arbeiten haben sie alle durch EU Verträge. Und wenn so seine letzten noch vorhandenen Chancen so zerbröseln weil sie qualifizierter sind, was dann? Dann helfen noch so viele Placebos in Worten und Taten nicht mehr, dann ist nämlich die soziale Unruhe in Deutschland eingebrochen und unser Placebo Frieden hin.
Placebos helfen ja nur dann, wenn man an diese glaubt, dann erst entfalten diese unerklärliche Wirkungen. Doch was machen unsere Politiker, wenn wir ihr Placebo Gerede nicht mehr glauben, weil wir erkennen, dass sie mit diesen Placebo Sprüchen nur die nächste Wahl gewinnen wollen, oder zu wirksamen Problemlösungen gar nicht mehr in der Lage sind, weil sie den Karren schon zu tief in den Dreck gefahren haben?
Wir müssen einfach lernen, dass demokratisches Bürger-Verhalten nicht am Wahltag, an der Wahlurne endet, sondern zwischen den Wahlen auch vom Bürger mit Inhalt ausgefüllt werden muss, nicht nur von den Gewählten, welche immer inhaltsleerer werden. Das beinhaltet auch, gegebenenfalls öffentlich zu protestieren. Wenn allerdings die regierungsseitig verstreuten Placebos kritiklos angenommen werden und wir nichts tun, degradieren wir uns zum bloßem Stimmvieh!
Wollen wir das?
Ich rede hier keinem zügellosem Aufruhr das Wort, sondern einem vernünftigen Protest gegen eine zunehmend bürgerverachtenden Politik einer sich von den Realitäten der Bevölkerung abhebenden, für elitär wähnenden Politikergilde, die ihre Fehler vor der informiertesten Gesellschaft aller Zeiten nicht mehr verstecken kann und dieser doch dreist ins Gesicht lügt.
Henry Kissinger, ein schon immer kluger, nun auch altersweiser Elder Statesmen meinte jüngst, dass man in Europa leise, ganz leise andere Wege andenken müsse, um nicht bei einer großen Euro-Krise ohne Alternativen darzustehen. Damit meinte er gewiss nicht die Fortsetzung der zur Zeit praktizierten Eurorettungs Politik!
Er steht mit dieser Einschätzung nicht im Einklang mit dem anderen auf der Weltbühne geschätzten Elder Statesmen Helmut Schmidt, der die Gefahren für Deutschland durch die Eurowährung und Staats-Schuldenkrise der Eurozonenmitglieder so nicht erkennen will und von Deutschland eine noch größere Hinwendung zu einer immer fragwürdiger werdenden Idee einer europäischen Verschmelzung der Staatsinteressen fordert.
Altkanzler Schmidt will verständlicherweise aus seinem geschichtlichen Hintergrund und politischem Wirken, er ist ja einer der Väter dieser Einheitswährung, nicht wahrhaben, dass der Euro längst zum Spaltpilz Europas mutiert ist und gerade im Begriff ist, die europäische Vision zu zerstören!
Heiner Hannappel
Koblenz
heiner.hannappel@gmx.de
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