Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass die Rassentheorien der Nationalsozialisten die Gundlage der heutigen Humangenetik wären. Von grausamen Versuchen in Heilanstalten und Konzentrationslagern wird immer wieder berichtet, doch überprüft werden sie fast nie. Die meisten Verleumdungen musste wohl Prof. Dr. Karl Clauberg über sich ergehen lassen, dem man heute immer noch die wildesten Frauenversuche nachsagt, obwohl längst bewiesen ist, dass die gegen ihn zeugenden Dokumente allesamt gefälscht wurden. Doch stellvertretend für die Absurdidät so mancher "Berichte" möchte ich hier einen Auszug aus dem Spiegel (20/1992 S.10) bringen:
"Die Forschungen in Auschwitz und in zwei Krankenhäusern in der Nähe von Auschwitz hatte dabei folgendes Ziel:
1. "Fortpflanzungswürdiges" zu fördern und
2. "Fortplanzungsunwürdiges" zu eliminieren.
Das heißt: Die "Vernichtung lebensunwerten Lebens" und die Förderung erwünschten Lebens sind untrennbare Bestandteile dieser Technologien. Als besonders fortschrittlich galt es, bevölkerungspolitische Ziele als "Vorsorge der noch nicht Geborenen" zu realisieren. Die Vorsorge der noch nicht Geborenen, die die Geburtshilfe bis zu Qualitätskontrolle von Samen und Ei erweiterte und intensivierte, erfolgte über den Ausbau des biochemischen und molekularbiologischen Grundlagenforschung und der angewandten Forschung -- als Experiment an Frauen. Die Trennung von Sexualität und Fortpflanzung (durch Sterilisierung und künstliche Befruchtung) war Mittel der Bevölkerungs- und Rassenpolitik. 1942 wurde eine "Reichsarbeitsgemeinschaft Hilfe bei der Kinderlosigkeit in der Ehe" mit dem Ziel gegründet, Sterilität in "vollwertigen" Ehen zu behandeln. Diese Arbeitsgemeinschaft förderte künstliche Befruchtung, wenn hormonelle Therapie und Eileiterdurchblasungen versagten. Dafür garantiertierte sie "genetisch hochwertigen" Samen anonymer Spender von "einwandfreier Herkunft". Parallel dazu fand eine intensive Samenbank-Forschung statt. Man experimentierte bereits im Dritten Reich mit Frauen, um den optimalen Zeitpunkt für die Samenübertragung bestimmen zu können."
Beweise hat der SPIEGEL natürlich nicht for solche Behauptungen. Tatsache ist allerdings, dass es seinerzeit noch nicht einmal Blutbanken, geschweige denn Samenbanken gegeben hat, da diese technische Kühl- und Gefrierverfahren voraussetzen, die erst nach 1945 entwickelt wurden!
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