Mittwoch, 25. Januar 2012

Vorstoß für Legalisierung von Cannabis stößt auf Widerstand

Vorstoß für Legalisierung von Cannabis stößt auf Widerstand:


Linke will Besitz von Kleinmengen für Eigengebrauch freigeben


BERLIN, 24. Januar (AFP) – Der Vorstoß der Linken-Fraktion im Bundestag auf Legalisierung von Cannabis und die Einrichtung von Cannabis-Clubs stößt bei Union und Polizeigewerkschaft auf Widerstand. Die Linke will damit eine Kriminalisierung von Cannabis-Konsumenten vermeiden, auch weil dies einen effektiven Jugend- und Verbraucherschutz in diesem Bereich verhindere. Der Antrag ist am Mittwoch Gegenstand einer öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages.


Der CSU-Innenexperte Stephan Mayer warf der Linken eine “verantwortungslose Drogenpolitik” vor. Er erklärte, eine Legalisierung von Cannabis würde “zu einem deutlich höheren Konsum und einer größeren Zahl von Abhängigen führen”.


“Cannabis ist alles andere als harmlos”, erklärte auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Bernhard Witthaut. So bestehe für die Konsumenten eine große Gefahr der Schädigung des Gehirns. Eine “verminderte Denk- und Leistungsfähigkeit” könne die Folge sein. Die GdP befürworte aber das niederländische Modell, bei Kleinstkonsumenten Verfahren gegen Auflagen einzustellen.


Der Antrag der Linken sieht vor, den Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabis-Erzeugnissen wie zum Beispiel Haschisch zum Eigengebrauch zu legalisieren und auch den Eigenanbau von Cannabis-Pflanzen zuzulassen. Dagegen soll der Handel mit den Pflanzen und den daraus gewonnenen Produkten verboten bleiben. Eine Weitergabe soll aber in Cannabis-Clubs möglich sein, zu denen nur registrierte, volljährige Mitglieder Zutritt haben sollen. Die Linken weisen darauf hin, dass bisher keine Todesfälle durch Cannabis bekannt seien, während jährlich 75.000 Menschen an den Folgen von Alkoholmissbrauch sterben.


Der Grünen-Drogenexperte Harald Terpe bekräftigte ebenfalls die Forderung seiner Partei nach Legalisierung von Cannabis. Er wies darauf hin, dass in Deutschland zwischen zwei und vier Millionen Menschen Cannabis-Produkte konsumieren würden, aber nur wenige von ihnen abhängig seien. Zwar sei “Cannabis keineswegs harmlos”, doch behindere das Verbot eine glaubwürdige Prävention. Auch entstünden durch den Schwarzmarkt mit verunreinigten Produkten zusätzliche Risiken.


Terpe äußerte allerdings Zweifel, ob die von den Linken geforderten Cannabis-Clubs der richtige Weg seien, weil dies mit einer Registrierung der Konsumenten verbunden sei.


bk/wes

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