Kommentar
Alexander Benesch
Recycling ist an sich schon eine tolle Sache, allerdings mit Einschränkungen: Man muss Müll trennen und selbst dann haben die wiederverwerteten Endprodukte nicht mehr unbedingt die originalen Eigenschaften. Die Propaganda-Recycling-Mühle hingegen ist ein wahres Wunderding – der Müll wird gar nicht erst getrennt und das Wiederverwertete ist in etwa genauso qualitativ wie das Original.
Zu dem Zeitpunkt da die US-Truppen nach 9 Jahren aus dem Irak abziehen, ist praktisch nichts mehr übrig von der Begründung, mit der man einst ein fremdes Land “präventiv” mit Operation Enduring Freedom gesegnet hatte: Saddam besaß keine Massenvernichtungswaffen mehr, zu keinem Zeitpunkt bestand die Gefahr dass “innerhalb von 45 Minuten” Giftgas gegen Europa oder Israel eingesetzt werden konnte, die Sanktionen waren absurd und in keiner Weise war der Irak in 9/11 involviert.
Welche kreative Pläne entwickelten anschließend die besten Militärstrategen in ihren Konferenzräumen während sie sich durch kästenweise kubanische Embargo-Zigarren qualmten? Absurde Sanktionen, Vorwürfe über Massenvernichtungswaffen und 9/11. Tagesschau.de berichtet:
Nach Einschätzung eines US-Bundesbezirksgerichts war der Iran in die Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington verwickelt. Richter George B. Daniels hatte am 15. Dezember im Rahmen einer Schadensersatzklage von Hinterbliebenen erklärt, der Iran und die von ihm geförderte Hisbollah-Miliz hätten das Terrornetzwerk Al Kaida nicht nur materiell, sondern auch direkt bei der Durchführung der Anschläge unterstützt. Eine Woche später reichte er die detaillierte Begründung seines Urteils ein. Darin werden Beweise vorgelegt (die vollständige Dokumentation finden Sie hier), die in siebenjähriger Suche von den Anwälten der Kläger gefunden worden waren. Richter Daniels sieht diese Beweise als überzeugend an.
Wie ein Fertig-Teig, nur Wasser hinzugeben und ausrollen.
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