Mittwoch, 13. Juni 2012

Weightwatchers – eine Tochterfirma McDonalds?

Weightwatchers – eine Tochterfirma McDonalds?:
Die Weight Watchers in Neuseeland haben offiziell das Produkt Chicken McNuggets der Fastfood-Kette McDonalds als “gesundes Essen” bezeichnet. Dort werden ab sofort einige Restaurants damit beginnen, das Logo der Weight Watchers auf einige ihrer Produkte zu drucken. Diese bizarre und unerklärliche Entscheidung hat Weight Watchers zur Lachnummer innerhalb der Gesundheits-Community gemacht, in der Ernährungsexperten in der Regel keine Fast-Food-Produkte der Firma McDonalds und das Wort „Gewichtsverlust“ im selben Satz verwenden.
Die britische Tageszeitung The Guardian berichtet: “Ein Teil der Vereinbarung – von der der Konzern sagt, es sei die erste ihrer Art weltweit – sei es, dass McDonalds das Logo der Weight Watchers auf seinen Speisekarten verwendet, und dass im Gegenzug die Weight Watchers ihren Kunden Produkte von McDonalds empfehlen.“
Es überrascht nicht, dass Ernährungsexperten angesichts dieser Verlautbarung geschockt reagierten. Die Vorstellung, dass man durch das Essen bei McDonalds abnehmen könne, scheint ein wenig lächerlich zu sein, und jeder Mensch, der wirklich glaubt, dass der Verzehr von Chicken McNuggets bei der Gewichtsabnahme helfen könnte, hat – gelinde gesagt – nicht alle Tassen im Schrank. Manchmal muss man einfach die unglaubliche Dummheit solcher Dinge offen aussprechen, auch wenn man dabei riskiert Menschen, die sich davon überzeugt zeigen, dass Chicken McNuggets ihr Ticket für einen schlankeren, fitteren und attraktiveren Körper darstellen, zu beleidigen.
Die Weight Watchers sagen übrigens nie explizit, dass die Nahrungsmittel, die sie empfehlen wirklich dabei helfen, abzunehmen. Wenn Sie genauer hinschauen, dann merken Sie, dass sogar der Name dieser Organisation nicht vom Abnehmen spricht, sondern nur vom überwachen und zuschauen – mit anderen Worten: Sehen Sie sich selbst dabei zu, wie Ihr Gewicht von Tag zu Tag höher wird.
Eine “weight watch” ist vergleichbar mit einer “Tornado-Watch” oder einer “Tsunami-Watch”. Sie halten die Augen offen und warten dabei darauf, dass etwas Desaströses geschieht – wie beispielsweise, dass Sie sich auf monströse 300 Pfund Körpergewicht futtern, während Sie weiterhin ein ungesundes Ernährungsverhalten pflegen – man könnte auch von „McHabbits“ sprechen – das sich auf das exzessive Verschlingen des Fleisches industriell gehaltener Kühe stützt, die in konzentrationslagerähnlichen Einrichtungen leben, die man akkuraterweise viel eher „Cowschwitz“ nennen sollte.
Wenn die Weight Watchers jetzt die Chicken McNuggets empfehlen, warum tun sie desgleichen nicht auch sofort mit der restlichen Produktpalette von McDonald und klatschen ihr Logo folgerichtig auch auf die BigMac-Packungen und die Milchshakes? Es geht den Weight Watchers weniger darum, ihren guten Ruf zu verteidigen, indem sie gewisse Grenzen nicht überschreiten würden. Sobald die Weight Watcher McDonald’s-Produkte als „gesunde“ Nahrung einstuften, war eben diese Grenze schon längst nicht mehr in Sicht.
Selbstverständlich sind die Produkte der Firma McDonalds nur ein weiterer Bestandteil einer langen Liste von zumindest fragwürdigen Lebensmitteln, die unter dem „Gütesiegel“ Weight Watchers vermarktet werden – ein Gütesiegel und Markenname, der in meinen Augen enormen finanziellen Erfolg verbuchen konnte, indem mit ihm falsche Hoffnungen verkauft wurden; falsche Versprechungen an ahnungslose Konsumenten, die nicht gewillt sind, die Inhaltsangabe auf Nahrungsmitteletiketten zu studieren.
Es ist daher auch kein Zufall, dass die Weight Watchers zum McDonalds der “Abnehm-Industrie“ verkommen sind – einer Industrie, die so sehr durch Betrug und Augenwischerei gekennzeichnet ist, dass die Vorstellung, Chicken McNuggets könnten bei der Gewichtsreduzierung helfen, vielen Menschen nicht einmal mehr als seltsam anmutend vorkommt.
Wir leben in einer Welt, in der die Werbelügen der großen Konzerne bestenfalls widerwärtig erscheinen, im schlimmsten Fall jedoch schlicht kriminell sind. Uns wird weisgemacht, dass Psychopharmaka uns glücklicher machen, dass Chemotherapie uns gesund macht und auch, dass McDonalds uns beim Abnehmen hilft. Uns wird erzählt, dass zuckrige Limonadengetränke uns mit „Energie“ versorgen, dass giftige Impfstoffe notwendig für unseren Körper seien, damit das Immunsystem richtig arbeiten kann und dass irgendwelche dämlichen Produkte mit rosa Schleifchen irgendwie den Krebs besiegen könnten.
Gleichzeitig wird uns dann aber erzählt, dass Vitamine gefährlich seien, Sonnenlicht Krebs verursacht und dass es keinerlei Heilmittel gegen die Typ-2-Diabetes gäbe. Alles, was gut für Sie ist, wird als gefährlich dargestellt während zur selben Zeit jeder Giftstoff über den grünen Klee als „gesund“ gelobt wird.
Ich nehme an, dass nur im Lichte dieser konzernfinanzierten Blödmacherei – die heutzutage als medizinischer Ratschlag durchgeht – die Vorstellung, McDonalds helfe beim Abnehmen als nicht so dermaßen verrückt gelten kann, wie sie es eigentlich sollte.
Richtiger wird die Annahme dadurch jedoch nicht.
In einer an ernährungsbezogener Desinformation – die absonderlichste Nahrungsmittel als gesund anpreist – verrückt gewordenen Welt, kann der Irrsinn mittlerweile mir nichts dir nichts an den vollkommen „vergifteten“ Mainstream-Konsumenten vermarktet werden, als würde dies auch nur annähernd Sinn machen.
… und die Menschen schlucken das.

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