Donnerstag, 9. Februar 2012

Griechenland-Pleite war kein Betriebsunfall

Griechenland-Pleite war kein Betriebsunfall:


Wie der Investigativjournalist Greg Palast als erster berichtet hatte, ist das was gerade in Griechenland geschieht ein Standardbeispiel dafür, wie der IWF und die Weltbank üblicherweise Länder plündern und deren Wirtschaft übernehmen. Palast enthüllte Dokumente der Weltbank, in denen erläutert wird wie der IWF und die Weltbank durch Preiserhöhungen für Nahrung, Brennstoffe und Lebenshaltung absichtlich das Feuer der Gewalt und sozialer Unruhen schüren, welche dann zu Aufständen und zum Zusammenbruch einer Gesellschaft führen, welche sie dann übernehmen um sie auszubeuten.

„Die IWF-Unruhen sind extrem vorhersehbar,“

zitiert Palast den ehemaligen Weltbankchef Joe Stiglitz.

“Wenn eine Nation am Ende ist, nutzt dies [der IWF] aus und presst den letzten Tropfen Blut aus ihnen heraus. Sie erhöhen den Druck bis schließlich der ganze Kessel explodiert.“

So geschah es im Jahre 1998, als der IWF die Nahrungs- und Treibstoffsubventionen für die Armen einstellte. Palast enthüllte, wie die Aufstände „Teil des Plans“ von IWF und Weltbank waren und dass „soziale Unruhen“ dazu dienten, eine Finanzpanik hervorzurufen, was dann wiederum globalen Konzernen erlaubte die Infrastruktur billig aufzukaufen.



„Die IWF-Unruhen (und mit Unruhen meine ich friedliche Demonstrationen, die von Kugeln, Panzern und Tränengas aufgelöst werden) verursachen erneut Kapitalflucht und Staatsbankrotte,“

schreibt Palast.

„Diese wirtschaftliche Brandstiftung hat seine gute Seite – für ausländische Konzerne, die dann die übrig gebliebenen Vermögenswerte, wie zum Beispiel das eine oder andere Schürfrecht oder einen Hafen zu Schleuderpreisen an sich reißen können.”

In einem Interview mit Sir David Frost im Fernsehsender Al Jazeera machte der Veteran unter den Investoren Jim Rogers 2009 bereits klar und deutlich die US-Zentralbank Federal Reserve für die Wirtschaftskrise verantwortlich und sagte außerdem, dass für eine Erholung der Situation die Weltbank und der internationale Währungsfonds abgeschafft werden sollten anstatt jenen Institutionen mehr Macht zu verleihen.

“Die Art und Weise auf die dieses System funktionieren soll wenn Zeiten wie diese anbrechen, ist dass die soliden Leute, die kompetenten Leute, die Vermögenswerte von den inkompetenten Leuten übernehmen und dass man auf einer festen Basis einen Neuanfang macht. Das ist was Südkorea gemacht hat, das ist was Russland gemacht hat und denen ging es gut. Was man dieses mal macht ist, den kompetenten Leuten die Vermögenswerte wegzunehmen, sie den inkompetenten Leuten zu geben und denen zu sagen: Jetzt konkurriert mit den kompetenten Leuten mit deren Vermögenswerten und deren Geld. Es ist ein furchtbares Wirtschaften und es wird nicht funktionieren, es hat zuvor nie funktioniert und es wird dieses Mal nicht funktionieren,”

sagte Rogers.

“Die Zentralbank in den Vereinigten Staaten, die Federal Reserve, wollte Leute nicht scheitern lassen,”

sagte Rogers und fügte hinzu, dass falls der ehemalige Vorsitzende der Fed Alan Greenspan das Long Term Capital Management im Jahr 1998 scheitern hätte lassen, Bear Stearns, Fannie Mae und Lehman Brothers immer noch im Geschäft wären, “weil Leute solch einen Schlag abbekommen hätten und so viele Leute gefeuert worden wären – diese Trottel die diese Sache gemacht haben – dass man diese Probleme nicht gehabt hätte.”

“Das System soll so funktionieren dass man Pleite geht wenn man einen Fehler macht; er hat sich geweigert Leute pleite gehen zu lassen, er hat seine Freunde gerettet und nun müssen wir für die alle blechen.”

Auf die Frage, ob er irgendeinen Respekt übrig hätte für die Weltbank und den IWF, antwortete Rogers:

“Null … das beste das passieren könnte würde sein, dass wir die Weltbank und den IWF abschaffen können; die wurden im Jahr 1945 und 46 geschaffen mit sehr anständigen Zielen und sehr anständigen Ansprüchen. Sie haben jene Ansprüche und Ziele weit weit weit hinter sich gelassen, die werden nun von Leuten geleitet die wenig mehr tun als sich um sich selbst zu kümmern … sehen sie sich deren Projekte an und sie wären zutiefst erschüttert.”

Auf die Frage, ob irgendwelche Wirtschaftssektoren trotz des Crashs lohnenswert seien, riet Rogers den Leuten welche in Aktien investiert haben:

“Holen sie sich einen Traktor und lernen sie wie man Landwirtschaft betreibt.”

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