Dienstag, 20. Dezember 2011

Einsam sein und alt werden, das ist das schlimmste!

Einsam sein und alt werden, das ist das schlimmste!:
Einsam sein und alt werden, das ist das schlimmste!  Der Satz stammt von Simone de Beauvoir  (* 9. Januar 1908 in Paris; † 14. April 1986 ebenda; vollständiger Name Simone Lucie-Ernestine-Marie Bertrand de Beauvoir war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin.) 

Simone de Beauvoir (9 January 1908 – 14 April,...
Die politisch engagierte Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays und Memoiren gilt als Vertreterin des Existentialismus. Mit ihren beiden existentialistischen Romanen L’Invitée (1943; dt.: Sie kam und blieb) und Le Sang des autres (1945), 1984 von Claude Chabrol als Das Blut der Anderen verfilmt, erlangte Simone de Beauvoir Anerkennung als Schriftstellerin. Der Welterfolg Das andere Geschlecht (1949) gilt als ein Meilenstein der feministischen Literatur und machte sie zur bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. Die Recherche zur Aussage von Simone de Beauvoir „Einsam sein und alt werden, das ist das schlimmste“! hat mich zu folgenden Artikel geführt der absolut lesenswert ist! Gruss Maria Lourdes

Einsam Leben und Sterben darf keine Chance mehr haben - von Michaela Helm - buergerstimme.com-

Von geliebten Menschen noch mal Abschied nehmen, rechtzeitig da sein, das wünschen sich viele. Man kann sich „Auf Wiedersehen“ sagen, dem Anderen zeigen, Du bist nicht alleine, den letzten Weg gemeinsam gehen. Dies sollte unsere Natur, unser Charakter sein. So sollte das Leben sein, umgeben von der Familie, von Freunden und Bekannten. Zu wissen, man hat in den Jahren anscheinend einiges richtig gemacht, um diese wichtigen Personen um sich zu halten. Zerstört werden kann diese gewünschte Harmonie natürlich aus verschiedenen Gründen. Unvorhersehbare Umstände, z.B. ein Autounfall.

Der Mann gibt seiner Frau und den Kindern noch einen Kuss und verabschiedet sich mit den Worten: „ Bis heute Abend, ihr Lieben.“ Doch auf dem Weg zur Arbeit wird er in einen schweren Unfall verwickelt und tödlich verletzt. Ein abruptes Ende, viel zu früh und unerwartet. Kein schöner Gedanke, so aus dem Leben gerissen zu werden und auch nicht schön für die Hinterbliebenen. Nur eine kleine Änderung von dem Beispiel gerade eben: Vor dem Arbeitengehen geraten Mann und Frau in einen heftigen Streit, die Kinder bekommen alles mit, vor lauter Wut knallt der Mann die Tür hinter sich zu und geht ohne Verabschiedung von seiner Familie, dann der tödliche Unfall. Eine Situation, die unser Herz zusammenziehen läßt. Alleine der Gedanke macht einen wahnsinnig, aber leider ist dies kein einzelnes Vorkommen.

Menschen, die schwer erkranken und wissen, daß ihre Tage gezählt sind, wie gehen diese damit um? Sie nutzen ihre noch verbleibende Zeit, damit sie sich eventuell mit Menschen versöhnen können. Sie verbringen so viel Zeit wie nur möglich mit Personen, die ihnen am Herzen liegen. Die gesamte Zeit wird sinnvoll verplant – das Leben genießen bis zum letzten Atemzug, so lange man kann. Aber es ist bestimmt sehr anstrengend und verwirrend zu wissen, man stirbt. Jeder Tag ist ein Geschenk, aber ist morgen vielleicht schon der letzte? Zu wissen, es passiert, nur wann, das macht einen doch verrückt. Ja, klar, jeder Mensch weiß, daß er irgendwann stirbt und kennt den Zeitpunkt nicht, doch ist es eben bei todkranken Menschen ein Zustand, der jede Minute anwesend ist. Ein gesunder Mensch denkt vielleicht ein Mal im Monat daran, wann seine Zeit wohl kommen mag, wenn überhaupt. Was schockierend zu lesen ist: Immer wieder kommt es vor, daß Menschen einsam und verlassen in ihren Wohnungen sterben. Es fällt erst jemanden auf, wenn der Verwesungsgeruch durch das ganze Haus zieht. So etwas ist doch traurig. Was mag dieser Mensch wohl für ein Leben geführt haben, daß er so einsam war?

Man kann Menschen beobachten und sich Gedanken und Sorgen machen, obwohl man sie nicht kennt. Ein Beispiel: Frau H. arbeitet in einem Lebensmittelmarkt. Jeden Tag sieht sie dort einen älteren Mann einkaufen. Zu Anfang ist dies eine ganz normale Situation, bis ihr nach und nach immer mehr Veränderungen an ihm auffallen. Er kommt immer gekrümmter daher, er wird ungepflegter, er riecht streng, er scheint überfordert zu sein. Eines Tages kommt er mit verpinkelter Hose zum Einkaufen. Er ist immer alleine, er hat immer diesen leeren, traurigen Gesichtsausdruck. Man sieht nur Freude in seinen Augen aufkommen, wenn Frau H. ihn grüßt und fragt, wie es ihm geht. Wenn man ihn nun beobachtet, fällt einem sofort auf, daß er solange durch die Gänge des Ladens schleicht, bis er Frau H. gefunden hat, und sein wenn auch nur kurzes, tägliches Gespräch führen kann.

Es gibt so viele schlimme und traurige Lebenssituationen auf dieser Welt. Klar, man kann nicht immer und überall den guten Samariter spielen, aber wenn jeder Mensch nur eine Person in sein Leben mit aufnehmen würde, um ihn vor der Einsamkeit zu schützen, dann würden bestimmt nicht mehr viele nur einfach vor sich hin vegetieren.

Schauen wir doch mal in ein Altersheim. Viele von den alten Leuten bekommen keinen Besuch mehr. Die einen, weil es eben niemanden gibt, und die anderen, weil die Familie das Interesse verloren hat. Dabei könnte jeder von uns helfen. Jedes Heim freut sich über Hilfe von außen, wenn Freiwillige kommen, um den alten Leuten etwas vorzulesen oder einfach nur reden. Wer könnte denn nicht 1-2 Stunden in der Woche opfern, um einem Anderen das Lächeln wieder ins Gesicht zu zaubern?

Es muß mehr Menschen geben, die mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt gehen. Es sollte für uns alle wichtig werden, unsere Mitmenschen wahrzunehmen. Es kann einen selbst so sehr aufbauen und eine Freude bereiten, wenn man Gutes tut. Gebt dem einsamen Leben und Sterben einfach keine Chance mehr. Und dies nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über.


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