Mittwoch, 29. Mai 2013

Günther Oettinger spürt die Keule

Günther Oettinger spürt die Keule:
Günther Oettinger erntet Spott und Rüffel, denn er hat es tatsächlich gewagt, europäische Politik zu kritisieren. Scheinbar hat ihm vorher keiner gesagt, dass man das nicht darf.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz meint sogar, "mit Oettinger ist wohl der schwäbische Gaul durchgegangen".
Aber was hat unser lieber Günther Oettinger eigentlich bei dem Vortrag vor der Deutsch-Belgisch-Luxemburgischen Handelskammer in Brüssel gesagt?
Oettinger spricht oft komisches Zeug und erntet dafür zurecht Kritik. Als Stichworte dürften "Fracking" oder auch "Hans Filbinger" genügen. Oettinger wird Kritik an Europa vorgeworfen. Wie kann man denn einen Kontinent kritisieren? Ist er ihm zu groß, zu laut, zu nass, zu tief, zu bergig oder was denn eigentlich? Diese Logik erschließt sich mir nur sehr begrenzt.

Oettinger hatte Euroland (das ist was anderes als Europa) in seinem Vortrag als Sanierungsfall bezeichnet und erklärt, dass Brüssel den Ernst der Lage noch nicht begriffen hätte. Dabei hat er dummerweise Recht, denn seit 5 Jahren retten wir nun Banken und die Politik feiert sich noch immer dafür. Oettinger bezeichnete Bulgarien, Rumänien und Italien als unregierbar. Dies liegt, zumindest in Italien und Griechenland, auch an der durch die fehlende Abwertungsmöglichkeit gestiegenen sozialen Ungerechtigkeit. Schön, dass Oettinger das erkannt hat (...hat er?). Deutschland sieht er auf dem Höhepunkt seiner ökonomischen Leistungskraft. "Stärker werden wir nicht mehr", meint er.

Der Fracking-Kommissar geht vor allem aber mit Frankreich ins Gericht. Die Franzosen, sind "null vorbereitet auf das, was notwendig ist", meint er. Ganz nach CDU-Manier schlägt er Frankreich Rentenkürzungen, längere Lebensarbeitszeiten sowie weniger Staatsbedienstete vor. Hierfür sollte man den Günther kritisieren; nicht für die Aussage, dass die Währungsunion ein Sanierungsfall wäre. Ich kenne niemanden, dem Günther Oettinger sympathisch ist, trotzdem zeigt dieser Fall wieder eindrucksvoll wie Verdummung und Propaganda funktioniert. Es ist jetzt scheinbar verboten, die alternativlose, fehlgeleitete und gescheiterte "EURO EURO ÜBER ALLES-Politik" zu kritisieren.
Quelle: jennyger.blog.de


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