Pakistan ist erschüttert:
Der südasiatische Staat Pakistan gilt als einer der korruptesten der Welt. Schlimmste Korruptionsskandale nimmt die Bevölkerung dort anscheinend gleichmütig hin. Doch bei dem krassen Fall von Khalifa Abdul Qayyum kocht selbst die ansonsten stoisch ruhige pakistanische Seele vor Zorn.
Khalifa Abdul Qayyum wurde vor in paar Jahren in ein pakistanischs Regionalparlament gewählt. Seine Mandatszeit dort ist inzwischen abgelaufen. Und niemandem, weder der angeblich freien und investigativen Presse in Pakistan, noch der Kommission zur Überprüfung der akademischen Grade von Bewerbern um öffentliche Mandate und Ämter, fiel etwas auf. Doch jetzt kam zufällig raus, dass er sich mit einem akademischen Titel schmückte, den er gar nicht hätte führen dürfen.
Nun ist Pakistan erschüttert. Angesichts des Versagens der Prüfungskommission und der Medien scheint es in Pakistan sogar möglich, dass jemand mit einem akademischen Titel, den er gar nicht führen dürfte, selbst höhere öffentliche Ämter bekleiden könnte. Man mag sich es gar nicht vorstellen, aber selbst Ämter wie das des pakistanischen Verteidigungsministers oder gar das des Bildungsministers könnten bei solch einer Schlamperei von Personen besetzt werden, die einen akademischen Titel führen, der ihnen nicht zusteht.
Richter Hayat Khan beugte sich nun dem öffentlichen Druck, verurteilte Khalifa Abdul Qayyum zu drei Jahren Haft ohne Bewährung sowie 5000 Rupees Geldstrafe und ließ ihn noch im Gerichtssaal verhaften und ins Gefängnis sperren. Andere pakistanische Politiker werden unterdessen nicht müde darin, für Pakistan auch so stringente Regeln gegen Korruption und Betrug zu fordern, wie sie fortschrittliche Länder haben, beispielsweise in Europa.
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