Dienstag, 9. April 2013

Griechenland: Warum der Anti-Germanismus auflodert

Griechenland: Warum der Anti-Germanismus auflodert:
Die anti-deutsche Stimmung in Griechenland und anderen südeuropäischen Staaten entspringt dem Gefühl der Bürger, ihrer demokratischen Rechte beraubt zu werden.
Die Mächtigen Europas drohen wegen des in Griechenland, aber auch dem übrigen Südeuropa galoppierenden Antigermanismus mit dem Finger. Wie sie sagen, hadert der “Patient” mit dem “Arzt” weil die von ihm verschriebene Medizin bitter ist … . Es wäre schön, wenn die Dinge so einfach wären und der sich (nicht nur) in ganz Griechenland ausbreitende “Anti-Germanismus” auf der Reaktion eines verzogenen Kindes beruhen würde, weil ihm der Dauerlutscher weggenommen wurde.
Leider – für Griechenland und das übrige Europa – entspringt der Anti-Germanismus, genau so wie es früher auch mit dem Anti-Amerikanismus und all den “Anti-” des selben Stammes geschah, nicht aus einer Unsicherheit. Er beruht dagegen auf der realistischen Abbildung der Realität. Auch früher hatten wir in Griechenland und im übrigen Europa Anti-Germanismus: als das nazistische Berlin beschlossen hatte, den gesamten Kontinent zu unterwerfen. Damals wie auch heute erleben jetzt die Bürger der Länder, die sich “ergeben” haben, den deutschen Angriff – nun nicht mehr mit Tanks und Bombenflugzeugen, sondern mit wirtschaftlichen und politischen Mitteln – am eigenen Körper.
Berlins Hegemonie führt die nationalen Regierungen vor
Die Gesellschaften des Südens der Memoranden befinden sich in der ersten Reihe an der Front des innereuropäischen “Kriegs”, jedoch hat sich bisher keine Front gebildet, um der neuen deutschen Invasion zu begegnen. Somit ergibt der “Anti-Germanismus” sich daraus, dass die Bürger erpresserisch aufgefordert werden, die schwersten Kosten ihrer wirtschaftlichen und politischen “Kolonialisierung” zu tragen.
Wer glaubt, die Griechen, Portugiesen, Zyprioten, Spanier usw. weinen nur ihrem verlorenen Geld nach, erliegt einem bedauernswerten Irrtum. Die große Mehrheit der Bürger versteht, dass zuallererst ihre demokratischen Rechte auf dem Spiel stehen, und zwar allem voran, zu entscheiden von wem und wie sie regiert werden. Die Weise wiederum, auf welche Berlin seine Hegemonie aufzuzwingen versucht, ist dermaßen grob, dass die nationalen Regierungen in das trockene Eingeständnis ihrer “Schwäche” geführt werden, wegen “höherer Gewalt” programmatische Verbindlichkeiten nicht erfüllen zu können.
In den Augen der Gesellschaft bestätigt sich, dass die politische Führung zu einem “unbedeutenden Bediensteten” der Gläubiger heruntergekommen ist, und der Zorn der Bürger richtet sich unausweichlich in die Richtung, aus der die Macht tatsächlich entspringt: Berlin.
(Quelle: To Pontiki - Griechenland-Blog)

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