Sonntag, 3. März 2013

Griechenland und Spanien halfen Deutschland, Deutschland zerstört sie

Griechenland und Spanien halfen Deutschland, Deutschland zerstört sie:
Vor 60 Jahren erließen die Gläubiger – darunter Griechenland und Spanien – Deutschland die Hälfte seiner Schulden. Heute zerstört die Verschuldung diese Gläubiger.
Griechenland und Spanien halfen beim Aufschwung des Nachkriegs-Deutschlands. Sehen Sie die Unterschiede“, lautet der Titel des Artikels der britischen Zeitung “Guardian” anlässlich des sechzigjährigen Jahrestags des Londoner Schuldenabkommens, welches Deutschland half, seine Wirtschaft neu aufzubauen.
Vor 60 Jahren erließ die Vereinbarung von London die halbe Nachkriegsverschuldung Deutschlands. Dieser Schuldenerlass und die Weise, auf die er geschah, war von vitaler Bedeutung für den Wiederaufbau Europas nach dem Krieg. Er steht jedoch in völligem Gegensatz zu den Prüfungen, welche heute die Völker Europas im Namen der Verschuldung erleben. Heute zerstört das Land seine damaligen Gläubiger“, betont der Journalist zu Beginn des Artikels.

Zu Deutschlands Gläubigern zählten auch Griechenland und Spanien

Außer den Schulden, die Deutschland bereits seit dem 1. Weltkrieg schuldete, hatte es 1953 ebenfalls Verbindlichkeiten aus Aufbaukrediten geschaffen, die es mit Ende des 2. Weltkriegs aufgenommen hatte. Unter den Gläubigern Deutschlands befanden sich auch Griechenland und Spanien. Und die Schulden Deutschlands mögen damals geringer gewesen sein im Verhältnis zu der heutigen Verschuldung Griechenlands, Spaniens, Irlands, Portugals und Spaniens. Auch so existierte jedoch eine ernsthafte Beunruhigung, dass ein mögliches Unvermögen zur Bezahlung der Schuld den Aufbauversuch in Gefahr bringen würde.
Weil ein starkes Westdeutschland als Wall gegen den Kommunismus notwendig war, trafen sich die Gläubiger des Landes und zeigten, dass sie verstehen, dass man einem Land hilft, von dem man will, dass es sich von der Katastrophe erholt. Trotz der Kriegsverbrechen, welche die deutschen Eroberer einige Jahre vorher verübt hatten, beteiligten sich Länder wie Griechenland bereitwillig an dem Abkommen, um zu helfen, dass ein stabiles und gedeihendes Westeuropa geschaffen wird.
Die Beschneidung der Verschuldung um 50% umfasste sogar auch den privaten Sektor, während die Länder, bei denen Deutschland verschuldet war, von Deutschland exportierte Produkte kaufen mussten um ihr Geld zurückzuerhalten.
Nach dem Londoner Schuldenabkommen fand in Westdeutschland ein “Wirtschaftswunder” statt. Das in den letzten 30 Jahren für die überschuldeten Staaten befolgte Rezept war jedoch völlig anders. Ab dem 1980er Jahrzehnt und nachfolgend war die Praxis jene der permanenten “Barmherzigkeits-Kredite”, wobei diese Länder gleichzeitig zu harter Austerität und Liberalisierung ihrer Wirtschaften gezwungen wurden, um “wettbewerbsfähiger” zu werden.

Das Handeln der europäischen Führer ist kriminell

Das Resultat dieser Praxis war in vielen Ländern – darunter Griechenland, Irland, Spanien – der Anstieg der Armut und der Ungleichheit“, betont der Artikel. “In Griechenland ist heute die Wirtschaft um mehr als 20% geschrumpft, während einer von zwei jungen Menschen arbeitslos ist.” Die heutige “Strategie” in Griechenland, Irland, Portugal und Spanien ist, die Last der Angleichung ausschließlich und allein dem Schuldnerland aufzubürden und seine Wirtschaft mittels der Massenarbeitslosigkeit und der Kürzung der Löhne wettbewerbsfähiger zu machen. Ohne Gläubiger – wie Deutschland -, die bereit sind, mehr von ihren Exporten aufzukaufen, wird dies aber nicht geschehen und in ein Leiden ohne Ende führen.
Wenn wir keinerlei Fakten darüber hätten, wie eine Schuldenkrise gerecht gelöst wird, würden wir vielleicht erachten, die Politik der europäischen Führer folge einem falschen Weg. Wir haben jedoch das positive Beispiel Deutschlands vor 60 Jahren und das katastrophale Resultat der Schuldenkrise in Lateinamerika vor 30 Jahren. Das Handeln der europäischen Führer ist einfach kriminell“, endet der Artikel.
Hinweis in eigener Sache: Vorstehender Beitrag gibt in deutscher Übersetzung die benannte griechische Quelle, also nicht den Artikel des Guardian wieder!
(Quelle: Ethnos, Guardian)
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