Dienstag, 12. März 2013

GEZ-Zocke. Gehälter. Farage

GEZ-Zocke. Gehälter. Farage:

Frühstücks-Ei: GEZ-Zocke. Gehälter. Farage.

von Henning Lindhoff
Der hartgekochte Tagesrückblick
Die öffentlich-rechtlichen Staatsfunker scheinen an zunehmender Langeweile zu leiden. Sind die Drehbücher aus Berlin zu monoton? Den Kick suchen sie sich mittlerweile im weltweiten Finanz-Monopoly. Der sächsische Rechnungshof kritisierte den Regionalsender MDR für seine Investments in variabel verzinsliche Wertpapiere. Hochspekulativ seien zudem Investitionen der eingetriebenen Zwangsgebühren in an Libor und Euribor gekoppelte Wertpapiere und die getätigten Geschäfte mit Call-Optionen. Dennoch zeigten sich Vertreter des MDR stolz auf die eigenen Finanzgeschäfte. Trotz der anhaltenden Finanzkrise habe man keine Verluste hinnehmen müssen. Die Anmerkungen des Rechnungshofes wolle man dennoch aufgreifen.
Während also die Plünderer nicht wissen, wohin mit all dem zwangseingetriebenen Geld, werfen sie ein kritisches Auge auf die finanziellen Handlungsspielräume der privaten Konkurrenz. Das Schweizer Modell, in dem Aktionäre zukünftig über die Gehälter der Vorstände ihrer Unternehmen abstimmen sollen, findet zunehmend Gefallen in der europäischen Politkaste. Dass dabei allein Eigentümerrechte gestärkt werden, wird den Planwirtschaftlern von grün bis dunkelrot jedoch sicherlich zu wenig sein. Der Linken Covergirl Sahra Wagenknecht preschte schon mutig nach vorne: „Ich denke, dass nicht nur die Aktionäre dort mitreden sollten, zumal man eben auch die Sorge haben muss, dass es dann nicht wirklich begrenzt wird. Ich glaube, dass das tatsächlich auch ein Feld ist, wo der Gesetzgeber tätig werden sollte.“ Es ist doch immer wieder schön, ein neues Fleckchen zum Toben zu finden. Ein Betätigungsräumchen, ein kleines bisschen Zuflucht für die Lenker und Strippenzieher. Auch GEZ-Schwaadlappe Günther Jauch funkte gestern eifrig. Wir dürfen uns also auf eine Woche der staatlich organisierten Gehaltsverhandlungen freuen. Die Parlamentarier werden sich selbstverständlich auch danach noch die Schecks selbst ausstellen.
UKIP-Chef Nigel Farage traf sich schon vor einer Woche mit Medienmogul Rupert Murdoch in dessen Londoner Wohnsitz zum Abendessen. Nun sprießen Verschwörungstheorien ins Kraut. So soll Farage derzeit zu einer Koalition mit den britischen Konservativen bereit sein, falls Premier Cameron auf die Parteiführung verzichte. Der aktuelle Siegeszug der UKIP soll helfen, 2015 die Labour-Partei in die Schranken zu weisen. Oder war das Gespräch  nur die Fortsetzung der guten Beziehungen Farages zu den Eliten des Landes? Auch zu den Finanzoligarchen der Londoner City werden ihm beste Kontakte nachgesagt. War seine EU-Kritik am Ende gar nur eine lahme Ente zu Gunsten geldinstitutioneller Machtinteressen? Bemerkenswert auch, dass gerade jetzt parteiinterne Kritik laut wird. Besondere Kreativität legen die Kritiker jedoch nicht an den Tag. Nigel Farage werden Sexismus und unlauteres Finanzgebaren vorgeworfen. Man darf also gespannt sein, was in der nächsten Zeit aus dem derzeit wohl wichtigsten Anti-EU-Rhetoriker in Brüssel wird.
Quelle: ef-magazin 

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