Freitag, 8. Februar 2013

Hauptsache haltbar

Hauptsache haltbar:
Weltweit kann der Verbraucher überall die gleichen Produkte kaufen, lange haltbar, weil luftdicht verpackt. Doch diese Verpackungen haben es in sich: Gift, das in die umhüllten Lebensmittel eindringt und zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann. Die europäischen Kontrolleinrichtungen scheinen machtlos dagegen zu sein. Die Dokumentation deckt die Hintergründe für mangelnde Kontrollen, Lobbyismus in Brüssel und nicht funktionierenden Verbraucherschutz auf.
Von Shanghai über Toulouse bis nach Hamburg – der Verbraucher kann in vielen Supermärkten auf der Welt die gleichen Produkte kaufen, alles luftdicht verpackt und lange haltbar. Doch kaum ein Kunde ahnt, dass sich in den Verpackungen gefährliche Schadstoffe verstecken, die in die Nahrungsmittel wandern. Ob Weichmacher, giftige Druckfarben oder sogenannte Trocknungsbeschleuniger – die größte Verunreinigung von Lebensmitteln entsteht durch Verpackungen. So lässt sich in harten Plastikschalen und Dosen der hormonähnliche Stoff BPA nachweisen, der Herzkrankheiten auslösen und das Immunsystem schädigen kann. Allen wissenschaftlichen Studien zum Trotz wurde BPA bis heute in der EU nicht verboten.
Am gefährlichsten sind die sogenannten Wandergifte wie Phtalate. Sie machen die Verpackung weich und geschmeidig, wirken nebenbei aber wie Hormone. Als Folge werden immer mehr Männer unfruchtbar. Zu finden sind die Gifte in Nuss-Nougat-Cremes, Milch, Öl, Pesto-Soßen, Fertigprodukten und sogar im folienverpackten Fleisch und Obst.
Viele der Weichmacher und Plastikverpackungen kommen aus China. Hier gelten die europäischen Gesetze nicht. Und die EU-Kontrollorgane schützen den Verbraucher nicht ausreichend gegen das tägliche Gift aus der Verpackung.
Zum Themenabend “Gift – Unser tägliches Risiko”: Täglich werden die Verbraucher mit einer Vielzahl von Giften konfrontiert, sei es in Lebensmitteln, in Textilien, in Spielzeug oder Möbeln. Trotz aller Verbote, Grenzwerte und Kontrollen gibt es keinen ausreichenden Schutz, denn immer neue Giftstoffe gelangen auf den Markt, deren Nachweis immer schwieriger wird. Der Themenabend zeigt zum einen die Gefährlichkeit gebräuchlicher Giftstoffe auf, präsentiert zum anderen aber auch Möglichkeiten, ein Leben ohne Gifte zu führen.
Pestizide im Gemüse, Farbstoffe in der Kleidung, Weichmacher im Spielzeug – täglich nehmen Menschen überall auf der Welt eine Reihe von giftigen Substanzen auf. Gifte, die die Gesundheit nachweislich schädigen können. Trotz aller Grenzwertbestimmungen, Verbote und Kontrollen ist der Verbraucher auch in der westlichen Welt nicht ausreichend geschützt. Große Pharmakonzerne versorgen den außereuropäischen Markt mit Giften, die in Europa auf der Verbotsliste stehen. Die EU aber importiert massenhaft Ware aus Asien. Vieles davon gehört eigentlich auf den Sondermüll, landet aber in Europa auf den Ladentischen.
Dazu kommt, dass nur wenige der Gifte, die regelmäßig verarbeitet werden, überhaupt nachweisbar sind. Der weitaus größere Teil ist nicht einmal bekannt, da die Hersteller immer neue Substanzen auf den Markt bringen. Der Gesetzgeber hinkt der Industrie stets hinterher, denn solange ein Gift nicht als schädlich identifiziert wurde, kursiert es auf dem Markt.
Ein grundsätzlicher Umdenkungsprozess ist erforderlich. Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler an der Entwicklung unbedenklicher Farben, Stoffe und Materialien. Dass ein Leben ohne Gifte durchaus möglich ist, sofern die Industrie bereit wäre, neue Wege einzuschlagen, zeigt die Dokumentation zum Abschluss des Themenabends.

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