Sonntag, 10. Februar 2013

Griechenland: Löhne sinken, Preise nicht!

Griechenland: Löhne sinken, Preise nicht!:
Während in Griechenland 2012 die Kürzungen der Löhne 30 Prozent tangieren, wurden Lebensmittel und Getränke nur um 0,54 Prozent billiger.
Nachdem die Kaufkraft der Griechen um 50% gesunken ist und 2012 die Kürzung bei den Löhnen 30% tangiert, könnte die Nachricht, dass im sechsten aufeinanderfolgenden Jahr der Rezession endlich eine Deeskalation der Preise beobachtet wurde, nur dann Optimismus erzeugen, wenn von analogen Prozentsätzen der Senkungen die Rede wäre – was jedoch meilenweit von der Realität entfernt ist.
Beispielsweise ist der Rückgang bei Lebensmitteln – Getränken marginal, nur 0,54%. Dieses Missverhältnis schafft zusätzlichen Pessimismus bei den Experten, die von einem weiteren Beweis der Schwierigkeit sprechen, der Teuerung zu begegnen.

Die Regierung jubiliert nicht …

Wir sind weder mit der existierenden Teuerung zufrieden, noch sind wir dort angelangt, wo wir es wünschen, jedoch beweist sich, dass “die Talfahrt gebremst worden ist, die Entgleisung der Preise gebremst worden ist“, interpretierte vorsichtig Entwicklungsminister Athanasios Skordas die von ihm präsentierten Daten über die Entwicklung der Preise im Jahr 2012.
Die Regierung jubiliert nicht, da das Empfinden der Teuerung, wegen der Senkung der Einkommen, der Erhöhung der Steuern und der Arbeitslosigkeit, uns nicht optimistisch stimmen können, jedoch wurde die Entgleisung der Preise gebremst“, meinte Herr Skordas und fügte an: “Die befolgten Politiken haben begonnen, greifbare Ergebnisse zu haben, von denen wir glauben und sicher sind, dass sie in den nächsten Monaten für den griechischen Bürger noch konkreter und greifbarer werden.
Der Entwicklungsminister gab Daten an die Öffentlichkeit, welche zeigen, dass die Preise bei der Ernährung, der Gesundheit, den Beförderungsmitteln, der Bildung gesunken sind, und wenn es nicht die Erhöhung der Steuern bei Kraftstoffen und der Strompreise geben würde, könnte für 2012 ein negative Inflation verzeichnet werden. Der allgemeine Verbraucherpreisindex verzeichnete 2012 auf Jahresbasis einen Anstieg von 0,8%, gemäß den Einschätzungen des Ministeriums wäre jedoch, wenn die Folgen der Auswirkung der Heizöl-Sonderverbrauchssteuer (EFK) und die Erhöhung der Strompreise mitberücksichtigt wird, die Inflation dann negativ bei -0,5%.
Speziell bezüglich des Sektors der Ernährung betonte Herr Skordas, “Griechenland ist das einzige Land in der EU, das einen negativen Preisindex in der Kategorie der Ernährung und der alkoholfreien Getränke hat. Spezieller ging der Index im vergangenen Jahr um 0,54% zurück, und Griechenland zeigt im Vergleich zu den Ländern des europäischen Südens und der übrigen EU zum ersten Mal Senkungen der Preise.
Der Entwicklungsminister erklärte, der Rückgang der Preise beruhe auf dem Rückgang der Nachfrage, aber auch auf der Politik, die mit der Liberalisierung der Märkte und Berufe umgesetzt wird, sowie der Beseitigung regulativer Marktbehinderungen. Auf die Frage, warum die Preise nicht im selben Maß wie auch die Einkommen sinken, berief er sich auf die historischen Daten, welche besagen, dass dies nirgendwo – nicht einmal in Argentinien – geschehen ist.

Die Daten der ELSTAT über die Preisentwicklung 2012

Ein Rückgang der Verbraucherpreise wird bei 9 von 12 Güter- und Dienstleistungskategorien verzeichnet, die den allgemeinen Index bilden, während ein Anstieg bei drei Kategorien, nämlich Wohnung, Beförderung und Kleidung und Schuhen verzeichnet wird. Laut den von dem Entwicklungsministerium zitierten Daten der nationalen griechischen Statistikbehörde ELSTAT werden 2012 auf Jahresbasis marginale Senkungen bei den Preisen für Basisgüter zu einer Stunde verzeichnet, wo die entsprechenden Preise im übrigen Europa der 27 und in der Eurozone steigen.
Konkret wird in Griechenland in der Kategorie Ernährung und alkoholfrei Getränke ein summarischer Preisrückgang von 0,54% verzeichnet, wogegen der Index in der Eurozone einen Anstieg von 3% und in der Europäischen Union von 3,4% präsentiert. Ein Rückgang von 1,6% wird in der Kategorie Brot – Getreidewaren verzeichnet (gegenüber einem Anstieg um 2,17% in der EU-27 und 2,06% in der Eurozone).
Preissenkungen verzeichnen die Daten des Entwicklungsministeriums auch bei Gemüse, unter Ausnahme der Kartoffeln, deren Preis um 15,5% (!) stieg und welches Thema inzwischen von dem Wettbewerbsausschuss untersucht wird. Speziell bei den Lebensmitteln stellt sich die Preisentwicklung in den einzelnen Produktkategorien im Jahr 2012 folgendermaßen dar:
  • + 1,8% bei Fleisch
  • + 1% bei Milchprodukten und Eiern
  • + 0,2% bei Fisch
  • - 0,47% bei Früchten
  • - 1,43% bei Ölen und Fetten
  • - 1,46% bei alkoholfreien Getränken
  • - 5,38% bei Gemüse allgemein bzw.
    • - 13% bei Frischgemüse
    • - 3,7% bei Tiefkühlgemüse
    • + 15% bei Kartoffeln
Problematisch bleiben der Zweig der Elektrizität, das Heizöl und die festen Brennstoffe. In Griechenland beträgt der Anstieg 27,01%, in der EU dagegen 5,49%. Herr Skordas führt die Explosion der Preise auf den Anstieg des Heizölpreises und der Strompreise zurück.
(Quelle: in.gr)
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