Donnerstag, 7. Februar 2013

EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn an Krebskranke in Griechenland: selbst schuld!

EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn an Krebskranke in Griechenland: selbst schuld!:
Olli Rehn rechtfertigte die Verweigerung der Lieferung von Krebsmedikamenten an das Gesundheitssystem in Griechenland mit den Schulden an die Hersteller.
Mit Zynismus beantworte die Europäische Kommission durch den Mund des EU-Wirtschaftskommissars Olli Rehn eine Anfrage des Europa-Abgeordneten der SYRIZA-Partei, Nikos Chountis, bezüglich der Einstellung der Lieferung von Krebsmedikamenten seitens eines deutschen Pharma-Konzerns und gab dem griechischen Staat die Schuld an der nicht fristgerechte Begleichung der Verbindlichkeiten des staatlichen Gesundheitssystems an die Hersteller und Lieferanten.
Die Antwort des Wirtschaftskommissars lässt keinerlei Spielräume zu Fehlinterpretationen, da – wie er äußerte – “die die Priorität des Programms weiterhin Vermeidung der Ansammlung neuer Verbindlichkeiten bleibt“, lastete dem Staat die Verantwortung für die nicht rechtzeitige Begleichung der Schulden und rechtfertigte somit die deutsche Firma, welche die Bereitstellung von Krebspräparaten an die Krebspatienten einstellte.
Lieferstopp als Vergeltungsmaßnahme für “Haircut”
Sich auf journalistische Informationen beziehend beschuldigte der EU-Abgeordnete die deutsche Firma, “sie beschloss die Einstellung der Lieferung des Medikaments an Griechenland und nicht auch an andere EU-Länder, die ebenfalls Schulden haben, weil sie bereits den “Haircut” der griechischen Staatsanleihen erlitten hatte, mit deren Erhalt sie sich zur Begleichung älterer Schulden des griechischen Fiskus einverstanden erklärt hatte“.
Der Europaparlamentarier Nikos Chountis hatte anlässlich der Einstellung der Lieferung des Krebsmedikaments Erbitux durch die deutsche Firma Merck an die griechischen Versicherungskassen von der Kommission zu erfahren verlangt, “warum sie die prioritäre Bezahlung der Gläubiger Griechenlands mit dem Resultat gestatte, dass dem öffentlichen Gesundheitssystem die notwendigen Zuwendungen für die Fortsetzung der reibungslosen Beschaffung von Medikamenten für die Bevölkerung entzogen werden“.
Es sei angemerkt, dass speziell etliche als “teure Präparate” eingestufte Medikamente über das nationale Gesundheitssystem (EOPYY) schon seit Monaten praktisch nur noch sehr schwer oder überhaupt nicht mehr erhältlich sind. Die betroffenen (pflichtversicherten!) Patienten müssen sich infolgedessen die benötigten Medikamente entweder – sofern sie wirtschaftlich dazu in der Lage sind – auf dem freien Markt gegen Barzahlung beschaffen und darauf hoffen, nach einem endlosen Papierkrieg irgend wann einmal zumindest den Kassenanteil erstattet zu bekommen, oder aber ihre Therapie abbrechen und sich mit ihrem Schicksal abfinden … .
(Quellen: To Pontiki - Griechenland-Blog)
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