Mittwoch, 31. Oktober 2012

Was droht den Immobilien-Besitzern?

Was droht den Immobilien-Besitzern?:
von Peter Ziemann
Wenn uns die Politik in den letzten Monaten eines klar gemacht hat, dann das hier: Der Euro muss bis zum letzten Bluttropfen verteidigt werden. Unsere Geliebte Führerin würde dafür selbst über die Leichen-Berge der durch Arbeitslosigkeit verarmten Massen gehen.
Der Währungskerker Euro wird immer weiter ausgebaut und seine tödlichen Grenzbefestigungen werden wie die innerdeutsche Grenze immer unüberwindbarer. Die damaligen Wachtürme sind die heute an den zentralen Stellen im Euro-Raum platzierten Goldman Sachs Wächter. Die Tretminen von gestern heißen heute Target2. Und das ganze Gebilde wird noch durch Selbstschuss-Anlagen automatisiert – schließlich ist der ESM nicht mehr zu stoppen.
Aber eine Demokratische Republik, die von innen verfault, kann auch ihre am besten befestigte Grenze nicht retten. Und das ist das Instrument, wie der Euro zerstört werden wird – und mit dem Euro werden alle gefürchteten Grenzbefestigungen wirkungslos.
Mit dem Euro wird dann auch der immer weiter fortschreitende Völkerkerker der Europäischen Union sein Ende finden.
Die Politiker kennen natürlich diese Gefahr. Deshalb darf selbst das kleine Griechenland nicht fallen gelassen werden – denn es würde die gleichen Impulse geben, wie die DDR-Flüchtlinge in der bundesdeutschen Botschaft in Prag.
Deshalb müssen neue Quellen für die Euro-Rettung erschlossen werden.
Und der Immobilien-Besitz der Deutschen scheint da ein lohnendes Ziel zu sein. Mit geschätztem Wert von 5.000 Milliarden Euro könnten da noch mehrere Jahre die Euro-Südstaaten durchgefüttert werden.
Aber ist dies realistisch? Das wollen wir in der nachfolgenden Betrachtung einmal untersuchen.
Zuerst einmal muss festgestellt werden, dass Immobilien durch den Staat gut erfasst sind. Und sie können einer Gesetzesinitiative nicht einfach durch Flucht ins Ausland oder in andere Werte entkommen. Eine Verkaufspanik würde die Preise augenblicklich um den geschätzten Vermögensverlust durch die staatlichen Zwangsmaßnahmen einbrechen lassen. Eventuell würden sich aus Furcht vor weiteren Maßnahmen überhaupt keine Käufer mehr finden – oder ausländische Käufer würden die Gunst der Stunde ergreifen, um mit ihren über das Target2-System nach Deutschland transferierten Euros die zum Verkauf stehenden Immobilien anzukaufen.
Die einfachste Möglichkeit wäre für den Staat die Erhöhung der bisher schon erhobenen Grundsteuern. Aber die so anfallenden Beträge wären nur marginal und würden voll auf die Kosten für die deutsche Mieterschaft durchschlagen. Mit dem zusätzlichen Steueraufkommen kann man den Euro sicherlich nicht signifikant stützen. Bereits Griechenland würde ein Vielfaches an Versailles 2.0-Transfer verschlingen.

Man könnte natürlich auch den Immobilien-Besitzern eine Zwangs-Hypothek eintragen, die einen bestimmten Prozentsatz des Verkehrswertes ausmacht – sagen wir einmal 20%. Das Mittelaufkommen beträgt so 1.000 Milliarden Euro. Natürlich nur, wenn die Besitzer in der Lage sind, das entsprechende Geld flüssig zu machen.
Hier könnte das Bankensystem mit entsprechenden Krediten aushelfen, so dass der Staat sofort die geraubten 1.000 Milliarden Euro überwiesen bekäme. Wer aber den Großteil der Immobilien-Besitzer kennt, der weiß, dass sich diese entweder in der Tilgungsphase mit hohen Zinslasten und stetigen Arbeitseinkommen oder außerhalb der Tilgungsphase mit (wesentlich niedrigeren) Renteneinkünften befinden. Beide Gruppen – ich schätze, dass damit über 70 Prozent des privat genutzten Immobilien-Eigentums zusammen kämen – wären wohl nicht in der Lage, die zusätzliche Last zu schultern.
Das kümmert den Staat zwar nicht – siehe die Ergebnisse der rigorosen Maßnahmen beispielsweise in Italien – aber dieser Schachzug wird nach hinten losgehen. Eine sich vermehrt nach unten drehende Spirale wird die Preise einbrechen lassen, wo dann die Banken wieder zusätzliche Sicherheiten verlangen müssten. Gefolgt von weiteren Notverkäufen, etc. Das Paradebeispiel einer zerstörerischen deflationären Entwicklung.
Bleibt die Teilenteignung des Immobilien-Besitzes, bei der der Eigentümer z.B. nur noch 70 Prozent der Immobilie sein Eigentum nennen darf. Da müsste er an den Staat nichts bezahlen. Mit den restlichen 30 Prozent versucht der Staat eine Art durch Immobilien gedecktes Geld zu emittieren, das man wiederum in die Euro-Rettung stecken könnte.
Dieses Modell hat in Form von sogenannten Assignaten aber schon nach der Französischen Revolution nicht funktioniert. Damals wurde der Besitz der katholischen Kirche enteignet, und die Revolutionäre wollten darauf ihr neues Blutgeld gründen.
Das Modell wird aber auch nicht funktionieren, wie der damalige Reichsbank-Präsident Hjalmar Schacht im Jahr 1927 schon ganz richtig bemerkte: Auf diese Weise würde unsere Währung zwar ein Deckung erhalten, die aber praktisch bedeutungslos sein würde, wie unter anderem das Beispiel der Assignaten zeigt, die bekanntlich auf Grund des französischen Staatsgrundbesitzes emittiert wurden. Die Hypothek entspricht nicht dem Haupterfordernis der Währungsreserve, das heißt die sogenannte Deckung der Noten muß sich als internationales Ausgleichsobjekt, als Valutenregulator eignen. Hierauf beruht die Bedeutung des Goldes als Notendeckung, solange das Ausland jederzeit bereit ist, Gold in Zahlung zu nehmen. Diese Funktion besitzt aber die hypothekarische Deckung nicht. Das gegen den Grund und Boden ausgegebene Geld ist nicht als eine jederzeit liquide und mobile Ware konvertibel, sondern höchstens in Verbriefung von Rechten, deren Wert selbst von der Rechtssicherheit des Landes, vom Immobilienmarkt usw. abhängt.
Wir sehen – Immobilien haben genauso wie Papiergeld und Staatsanleihen keinen inneren Wert, der International akzeptiert wäre. Also sind die Planspiele mit den 5.000 Milliarden Euro Immobilien-Vermögen nichts als Planspiele.
In einer Gesellschaft, in der im zunehmenden Maße der eigentliche Kapitalstock erodiert, kann man nur kurzfristig mit der Folge einer deflationären Todesspirale mehr Geld aus seinen Bürgern pressen.
Da die Dummheit unserer politischen Klasse praktisch unbegrenzt ist, müssen wir uns auf die beiden oben genannten Möglichkeiten vorbereiten.
Quelle: bullionaer
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Und so werden noch viele Immobilien an die Banken übergehen. Was derzeit in Griechenland, Spanien und Portugal abgeht, wird in wenigen Jahren auch in Deutschland der Fall sein. Zwangsräumungen und -versteigerungen. Die machtgierigen Geldgeier haben es nicht eilig, das Volk mit Hilfe ihrer Polit-Marionetten auszuplündern.
Wer jetzt noch Immobilien mit überwiegend Fremdkapital kauft, wird in wenigen Jahren eine arme Sau sein. Die derzeit niedrigen Zinsen sind nur ein Lockangebot um noch mehr Schuldsklaven für dieses Schuldgeldsystem zu produzieren.


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