Samstag, 13. Oktober 2012

Deutsch-türkische Konsultationen über Syrien

Deutsch-türkische Konsultationen über Syrien:
Istanbul/Moskau (dpa/RIA Novosti) – Angesichts zunehmender internationaler Spannungen durch den Syrien-Konflikt trifft sich Außenminister Guido Westerwelle heute (Samstag) mit seinem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu. Quelle: german.irib.ir
Auf dem Rückflug von einer China-Reise legt Westerwelle dazu einen Zwischenstopp in Istanbul ein. In den vergangenen Tagen hatte er die Türkei und Syrien bereits mehrfach zu Besonnenheit gemahnt. Die türkische Luftwaffe hat sich nach Berichten türkischer Medien erstmals in die Kämpfe zwischen der syrischen Armee  und der oppositionellen Freien Syrischen Armee eingemischt. Der türkische Fernsehsender ntvmsnbc meldete am Freitagabend, die türkische Luftwaffe habe mit Kampfjets Bombardements der syrischen Luftwaffe auf die syrische Grenzstadt Asmarin flankiert. Zwei F-16 Jets der türkischen Luftwaffe flogen nach Angaben des Fernsehsenders Warnmanöver an der Grenze.
Zwischen beiden Nachbarländern hat sich der Ton in den vergangenen Tagen deutlich verschärft. In der vergangenen Woche hatte das türkische Parlament Militäreinsätze im Nachbarland erlaubt. Die Beziehungen sind zudem belastet, weil die Türkei am Mittwoch ein syrisches Passagierflugzeug zur Landung zwang. Der türkische Ministerpräsident begründete diesen Schritt damit, an Bord seinen Rüstungsgüter gewesen , die angeblich in Russland geladen würden. Russland wies diese Darstellung als unwahr  zurück und erklärte, die von der türkischen Luftwaffe abgefangene und zur Landung gezwungene syrische Passagiermaschine habe keine Waffen, sondern Ausrüstungen für Radartechnik an Bord gehabt.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag ergänzend dazu: Der Transport derartiger Technik auf dem Luftweg verstöße nicht gegen internationale Konventionen über die zivile Luftfahrt. “Die Fracht war von einem russischen Lieferanten absolut legal versandt worden… Er wird die gesetzwidrig beschlagnahmte Fracht zurückfordern”, sagte Lawrow nach einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. Den Namen der Firma nannte er aber nicht.
Zuvor hatten mehrere Medien unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen in der russischen Führung berichtet, dass die türkischen Behörden über den Inhalt von zwölf Kisten – technische Elemente von Radaranlagen für Luftabwehrsysteme – informiert worden waren. Deshalb sei die syrische Linienmaschine A320 von zwei F-16-Jägern abgefangen und zur Landung in Ankara gezwungen worden, hieß es.



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