Ex-Geheimdienstchef wirft Israel “Täuschung” in Iran-Frage vor:
Diskin: Regierung hätte Krieg nicht im Griff
Jerusalem, 28. April – Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdiensts Schin Beth, Juwal Diskin, hat der Regierung seines Landes vorgeworfen, die Bevölkerung hinsichtlich des Umgangs mit dem Iran zu “täuschen”. “Ich glaube nicht, dass sie in der Lage sind, mit einem solchen Ereignis umzugehen und dieses im Griff zu haben”, sagte Diskin am Samstag laut israelischen Medien mit Blick auf einen möglichen Krieg mit dem Iran über Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak.
“Sie täuschen das Land in der Iran-Frage”, sagte Diskin laut der Zeitung “Haaretz” und dem Militärradio. Die israelische Regierung betone, dass der Iran keine Atombombe entwickeln könne, wenn Israel handle. Zahlreiche israelische Experten seien jedoch davon überzeugt, dass ein Angriff auf den Iran das iranische Atomprogramm noch beschleunigen werde, sagte Diskin, der den Schin Beth in den Jahren 2005 bis 2011 führte. Auch der frühere Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, Meir Dagan, warnt vor einem Angriff auf den Iran.
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist dies zurück. Die israelische Regierung empfindet das iranische Atomprogramm als existenzielle Bedrohung seiner Existenz. Die israelische Regierung macht seit Monaten widersprüchliche Angaben über mögliche Angriffe auf die iranischen Atomanlagen.
AFP
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen