Freitag, 2. März 2012

Topinambur - Eine Wunderpflanze

Topinambur - Eine Wunderpflanze:
Anmerkung: Topinambur ist genau die richtige Pflanze für den unerfahrenen Gärtner! Wirklich jeder kann so etwas Nahrung für die Krisenzeit in seinem Garten erwirtschaften, auch wenn er keinen grünen Daumen hat.

Eigentlich müsste sie der Traum jedes Gärtners sein, die pflanzliche eierlegende Woll-Milch-Sau. Sie wächst bis 3-4 Meter hoch, bildet schnell eine dichte, allerdings einjährige Sichtschutzhecke, blüht dekorativ im Spätsommer und hat unter der Erde viele leckere und gesunde Knollen. Diese können in der Erde überwintern, also muss man sich keine Gedanken über das Lagern machen.

Und aus den oberirdischen Pflanzenteilen kann man einen Zaun flechten. Solange man den Boden frei bekommt, kann man die Knollen vom September bis Mai ernten. Ab dem zweiten Jahr muss man sich keine Gedanken über das Pflanzen machen, denn diese Pflanze kriegt man nie wieder weg...

Die Rede ist von Topinambur (Helianthus tuberosus). Wir hatten schon in Dortmund immer wieder davon gelesen und wollten sie unbedingt bei uns pflanzen. Die Frage war, wo bekommen wir Saatgut. In dem Bioladen gab es die Topinambur selten, wir weigerten uns, so viel Geld dafür in den Internet-Shops zu bezahlen.

Eines Tages kam der Nachbar zu uns (der Zimmermann) und fragte, ob wir Topinambur kennen würden. Wir waren sehr erstaunt, denn sonst kannte keiner diese Pflanze. Natürlich kennen wir die Topinambur, wir wollen die auch bei uns anbauen, sagten wir nur. Trifft sich gut, meinte er. Wenn wir ihm beim Ausgraben helfen, können wir uns ein Paar nehmen.

Er hat vor ein Paar Jahren ein oder zwei Kilo geschenkt bekommen. Diese hat er dann als eine Hecke gepflanzt, damit er dahinter ungestört auf der Hollywood-Schaukel vor sich hin dösen konnte. Das war der einzige Zweck, den die Topinambur in seinem Garten zu erfüllen hatte.

Einmal haben sie die Knollen gekocht, probiert und ausgespuckt. Es stellte sich heraus, dass die Knollen ohne Salz gekocht und ohne irgendwas dazu gegessen wurden (warum kommt beim Fleisch zubereiten niemand auf die Idee, es ohne Salz oder Gewürze zu kochen, bei Topinambur oder Tofu aber schon?..). Wie auch immer, wir haben beim Ausgraben geholfen.

Kleine Menge der Knollen wurde als Saat wieder in die Erde gesteckt, den kleinen Rest durften wir mitnehmen. Es waren 2 SCHUBKARREN voll Topinambur!

Wir haben es auf verschiedene Arten gegessen, alle Acker-Ränder damit bepflanzt, verschenkt und mit dem Rest die Wollschweine eines anderen Nachbars damit gefüttert. Leider wussten wir da noch nicht, dass man die Knollen sehr gut einfrieren kann.

Seitdem wächst und gedeiht diese von uns heiß geliebte Pflanze auf unserem Grundstück, und die einzige Arbeit, die wir damit haben, ist, die Knollen zu ernten. Es ist auch das Einzige, was wir gut vermarkten konnten. Denn es gibt viele, die diese Pflanze als Saatgut bestellen.

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