Bundespolizeiliche Eliteeinheit soll seit Tagen vor Ort sein
HAMBURG, 22. Januar (AFP) – Nach dem tödlichen Überfall auf Touristen im Norden Äthiopiens und der mutmaßlichen Verschleppung zweier Deutscher sind einem Bericht zufolge Spezialisten der bundespolizeilichen Elitetruppe GSG 9 in das Land gereist, um bei der Suche nach den Vermissten zu helfen. Ein zweiköpfiges Vorauskommando befinde sich seit der vergangenen Woche in der Grenzregion zu Eritrea, berichtete das Magazin “Spiegel” am Sonntag aus seiner neuen Ausgabe. Mehrere überlebende Deutsche kehrten demnach inzwischen in die Bundesrepublik zurück. Das Auswärtige Amt in Berlin machte keine neuen Angaben zu dem Fall.
Bei dem Überfall auf eine 22-köpfige europäische Reisegruppe waren in der Nacht zum Dienstag in der Afar-Region an der Grenze zu Eritrea zwei Deutsche, zwei Ungarn und ein Österreicher getötet worden. Zwei weitere Deutsche und zwei Äthiopier werden seit dem Angriff vermisst. Unklar war aber, ob sie verschleppt wurden. Nach Angaben des äthiopischen Innenministeriums befinden sie sich mittlerweile womöglich in Eritrea. Nach “Spiegel”-Angaben hatten die deutsche Botschaft in Äthiopien und zwei eingeflogene Experten des Bundeskriminalamts bis zum späten Freitag noch keinen Kontakt zu möglichen Geiselnehmern.
Die Gruppe des deutschen Touranbieters Diamir befand sich auf einer Wanderung am Vulkan Erta Ale. Die entlegene Wüstenregion gilt als unsicher und äußerst unwirtlich, ist bei Abenteuerreisenden jedoch wegen ihrer teils spektakulären Landschaft beliebt. Äthiopien und Eritrea, die von 1998 bis 2000 einen Krieg um ihre gemeinsame Grenze geführt hatten, gaben sich gegenseitig die Verantwortung für den Überfall. Bei den beiden getöteten Deutschen handelt es sich um einen 74-Jährigen aus Schleswig-Holstein und einen 58-Jährigen aus Brandenburg.
cfm/gt
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