Claudia Pechstein in Doping-Affäre von Polizei abgehört, meldet T-Online heute. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll das Handy der Eisschnellläuferin im Verlaufe ihres Dopingverfahrens von der Polizei abgehört worden sein.
In der “Bild”-Zeitung bestätigte ihr Anwalt Simon Bergmann die Abhör-Aktion: “Ich halte sie für rechtswidrig. Es ging darum, sogenannte Hintermänner, die hinter Claudias angeblichem Doping stecken aufzuspüren. Da war aber niemand zu finden, weil Claudia nichts getan hat.”
Im Februar 2009 war die fünfmalige Olympiasiegerin für zwei Jahre wegen verdächtiger Blutwerte gesperrt worden. In Folge dessen hatte die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) und die Nationale Anti-Doping (NADA) Anzeige gegen Unbekannt erstattet, um weitere, eventuell involvierte Personen ausfindig zu machen. Die Staatsanwaltschaft München ermittelte, das Verfahren wurde aber im August 2011 eingestellt.
Die ARD berichtete über einen Mitschnitt eines Telefonats zweier Frauen, in dem es um die Blut-Behandlung geht. So seien die Ermittler auf die Spur von Sport-Arzt Andreas Franke in Erfurt gekommen. Der Mediziner soll das Blut von 30 Sportlern mit UV-Strahlen behandelt haben, angeblich, um Infekten vorzubeugen.
Die Erfurter Staatsanwaltschaft sieht darin allerdings einen «Anfangsverdacht der unerlaubten Anwendung von Arzneimitteln bei anderen zu Dopingzwecken».
Franke selbst setzte sich am Montag erneut zur Wehr. «Aus medizinischer und juristischer Sicht ist die Darstellung falsch, dass es sich bei der UVB Blutbestrahlung um Doping handeln könnte», schrieb er in einer vierseitigen Erklärung.
Der Arzt betonte, «dass eindeutig und unstreitig die von mir seit Jahren bei meinen Patienten angewandte Infektbehandlungsmethode bis zum 24.08.2011 dopingrechtlich unbedenklich war». Die NADA habe seine Methode bei einer Anfrage 2007 «nicht als Doping klassifiziert». Seine Methode habe «keinerlei leistungssteigernde Wirkung».
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