Wo immer das Leben der Völker durch widervölkische Revolutionen erschüttert wurde, hat die Freimaurerei die Hand im Spiele gehabt, vorbereitend, durchführend und nutznießend. Das Musterbeispiel einer Freimaurerrevolution ist die französische Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts. Lassen wir über sie die Quellen sprechen.
So sagt der französische Hochgradmaurer Bernardin:
„Die Freimaurerei war es, die unsere Revolution vorbereitet hat, die größte von allen Volksheldengesängen, die die Weltgeschichte in ihren Jahrbüchern verzeichnet hat. Und der Freimaurerei kommt die erhabene Ehre zu, diesem unvergesslichen Ereignis die Formen geliehen zu haben, in der ihre Grundsätze Fleisch geworden sind.“
„Von 1772 bis 1789 arbeitete das Maurertum die große Revolution aus, die der Welt ein anderes Gesicht geben sollte. Alsdann durchsetzten die Freimaurer die Volksmassen mit den Leitgedanken, die sie sich selbst zu eigen gemacht hatten.“ (Bericht aus der Vollsitzung der angesehenen Logen Paix es Union und La libre conscience im Orient von Nantes am Montag, den 23.4.1883, S. 8.)
„Die bedeutendsten Männer der französischen Revolution hatten sich in einer einzigen Werkstätte zusammengefunden und zwar in der Pariser Loge „Les amis reunis“ .... die Brüder Concorcet, Marat, Mirabeau, Sieyes, Clacieres, Boiffy, Dupont, Robespierre und Gregoire“. (Bruder Leopold Wolfgang in „Revolutionen, Weltkrieg und Freimaurerei“, Heft 10 der Freimaurerzeitung „Am Bau“, München 1921, S. 6.)
„Im 18.Jahrhundert fand der ruhmreiche Stamm der Enzyklopädisten in unseren Tempeln eine begeisterte Zuhörerschaft, die zum ersten Male den bisher den Massen noch unbekannten Wahlspruch betonte: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Die Saat des Umsturzes ist schnell in diesem erlesenen Kreis emporgeschossen.
Unsere berühmten Maurerbrüder d’Alembert, Diderot, Helvetius, d’Holbach, Voltaire, Condorcet haben die geistige Entwicklung vollendet, die neue Zeit vorbereitet. Und als die Bastille in Trümmern ging, da hatte das Freimaurertum die hohe Ehre, der Menschheit die Rechtsverfassung zu geben, die es mit so viel Liebe ausgearbeitet hatte.
Unser Bruder de la Fayette war es, der zuerst den Entwurf einer „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ zum Zwecke der Bildung des 1. Kapitels der Konstitution überreichte. Am 25.8.1789 wurde sie endgültig von der gesetzgebenden Nationalversammlung, der mehr als 300 Freimaurer angehörten, angenommen, fast wörtlich so, wie der Text der unsterblichen Erklärung der Menschenrechte lange vorher in der Loge beraten und dann festgelegt war. In dieser für die Zivilisation entscheidenden Stunde war das Freimaurertum das Gewissen der Welt, und in die verschiedenen von den Mitgliedern der Versammlung aus dem Stegreif vorgetragenen Anträge hat es das wohlerwogene Ergebnis seiner ausgedehnten, in seinen Werkstätten abgehaltenen Beratungen hineingetragen.“ (Bonnet, Sprecher im Konvent des Großen Orients in Paris, nach Poncins, S. 38.)
Aus der Feder des Freimaurers Diakonus Dr. Fischer lesen wir in der Freimaurerzeitung Nr. 2 Berlin 1851:
„Ja, meine Brüder, die Demokratie ist ein Kind der Maurerei und wir müssen sie anerkennen als unser Kind, und unser Beruf ist es, das Kind heranzuziehen zu aller Kraft und Schönheit.“
Auch Voltaire selbst, der mittlerweise von seinem Tuskulum am Genfer See nach Paris zurückgekehrt war, wurde in den Bund aufgenommen. Am 17. Februar 1778 gab die Loge „Les Noeuf Soeurs“ in Gegenwart von 250 Brüdern dem 84 jährigen das Licht. Der Historiker Abbé Cordier de St. Firmin, der mit 13 anderen Geistlichen der Loge angehörte, meldet den Philosophen als Suchenden an. Lalande Graf Straganoff, Kammerherr der Kaiserin von Russland, und andere Brüder bereiteten diesen im Vorraum in vorgeschriebener Weise auf die Einweihung vor. Nachdem dann Voltaire, auf Benjamin Franklin gestützt, in den Tempel eingetreten war, beantwortete er eine Reihe von philosophisch-moralischen Fragen und leistete den Eid. Hierauf wurde er mit dem Schurz des verstorbenen Helvetius bekleidet. Voltaire führte ihn an die Lippen, strich mit zarten Fingern über das Leder, bevor er ihn umband.
Der mehrfach genannte Großredner Wilhelm Blumenhagen (Loge „Zum schwarzen Bären“ in Hannover) verrät:
„.... Wir sahen im Jacobinismus und Terrorismus, einen brudermörderischen Egalité, einen bluttrinkenden Robespierre an geschändeten Altären das schlachtende Beil zum Meisterhammer machen und Königsmord und Gottesleugnung predigen; ja der Dolchritter, als höchster Grad in Italien und Frankreich zur Stuartszeit gebildet, bekam jetzt sein grässliches Amt in der Wirklichkeit, und die Brüder, in der Loge schon abgerichtet, in einer schwarzen Höhle das Eisen in eine menschliche Puppe zu stoßen, zeigten jetzt die wohlgeübte Fertigkeit und den Gehorsam des wackern Lehrlings.“ (Wilhelm Blumenhagens maurerischer Nachlaß, S. 297ff., bei Bruder Thiemann-Hannover 1840.)
„Ein Dunkel, undurchdringlich und dicht, liegt auf dem frühern Walten der Freimaurer, aber als es dämmerte in ihren Werkstätten, wer sieht da nicht verwundert ihre Spuren, ihre rechtwinkelichten Fußstapfen, als Karl der Zweite in London den Väterthron wieder erhielt, als die Stuarts um ihr Schottland kämpften, als Bayerns Illuminaten die Mordfackeln für die ganze Welt schwangen, als Frankreichs gräuelvolle Umwälzung furchtbar-still bereitet ward?....“ (Wilh. Blumenhagens maurerischer Nachlaß, S. 21., bei Bruder Thiemann-Hannover 1840.)
Unter der Schreckensherrschaft der Freimaurer Danton, Robespierre und Marat ließ dann König Ludwig XVI. am 21.1.1793 sein Haupt auf der Guillotine. Darüber Pater Abel in seiner Wiener Konferenz 1898:
„Im Jahre 1784 berief die große eklektische Loge in Frankfurt am Main eine außerordentliche Versammlung. In ihr brachte ein Mitglied das Todesurteil Ludwigs XVI., Königs von Frankreich, und Gustavs, des Königs von Schweden, zur Abstimmung. Dieser Mann hieß Abel, er war mein Großvater.“
Nach der darauf selbstverständlichen Beschimpfung durch das Zeitungsblatt La Nouvelle Presse libre antwortet Abel in der nächsten Konferenz:
„Auf seinem Sterbebett hat mir mein Vater als seinen letzten Willen ausdrücklich hinterlassen, dass ich mich bemühen solle, die Schmach, die ihm und unsere Familie angetan worden wäre, wieder gutzumachen. Wenn ich diese testamentarische Bestimmung meines Vaters, datiert vom 31.7.1870, nicht verpflichtet wäre, auszuführen, hätte ich nicht so gesprochen, wie ich es getan habe.“ (Nach Poncins, S. 46.)
La conjuration antichrétienne von Delassus, Band 1, S. 176, berichtet nach der gleichen Quelle :
„Am 7. April 1785 ließ Kardinal Mathieu, Erzbischof von Besancon, einem seiner Freunde ein Schreiben zugehen, das Herrn Leon Pagus zugestellt und von diesem veröffentlicht wurde. Man liest hier: Im Jahre 1784 wurde in Frankfurt eine Freimaurerversammlung abgehalten, zu der auch zwei angesehene Persönlichkeiten von Besancon, Herr de Raymond, Postdirektor, und Herr Marie de Boulegney, Präsident des Parlaments, eingeladen worden waren. In dieser Versammlung wurde die Ermordung des Königs von Schweden und Ludwigs XVI. beschlossen. Der Überlebende der beiden oben genannten Herrn erzählte es an Herrn Bourjon, Präsident der Ehrenkammer des Hofes, der sich des Rufes großer Aufrichtigkeit, Anständigkeit und Geradheit erfreute. Er hat diesen Vorgang öfter mir und anderen erzählt.“
Eine tiefe Tragik beschattet das Schicksal der unglücklichen Königin Marie Antoinette, die ihrem Gatten auf das Schaffot folgte. Sie kannte die wahren Anstifter all des Elends und schrieb darüber an ihren Bruder Kaiser Leopold II. nach Wien:
„Nimm Dich nur in acht vor dem ganzen Freimaurerbund. Man wird Dich ohne dies gewarnt haben; auf diesem Wege hoffen all diese Ungeheuer von Dir in allen Ländern zum selben Ziele zu gelangen. Gott beschütze mein Vaterland und Dich selbst vor solch einem Unglück!“
Doch war ihr Warnen vergeblich gewesen, Leopold wurde am 1.3.1792 von dem Bruder Abt Martinowitz und Bruder Ankarström durch Gift ermordet. Auch die Erstürmung der Bastille war von Freimaurern geleitet:
„Am 13.7.1789 um 11 Uhr vormittags versammelten sich die Verschworenen in der Kirche Petit St. Antoine. Tagesbefehl: Die Truppen werden fortgeschickt, eine Bürgergarde aufgestellt. Die Sitzung wird geleitet von Dufour, Rechtsanwalt und Unterführer im Grand Orient und von Villeneuve, Vertreter der Loge „Zur Mäßigung“.
Am andern Tage, als alles zum Angriff fertig ist, schickt der Aufstandsausschuß vier Abordnungen zum Kommandanten der Bastille mit der Aufforderung, die Tore zu öffnen und sich zu ergeben. Die erste Abordnung besteht aus Bruder Ethis de Cosmy, Bruder Unterarzt Batlon, Bruder Sergeant Billeford. In der 3. Abordnung sind vertreten: Abbee Fauchet und Shignard, in der 4. Poupart de Beauborg, de Milly, Jasmin, sämtlich Freimaurer.
Den Angriff auf die Bastille kommandieren ebenfalls Freimaurerische Brüder. Unter ihnen Moreton de Chabrillau, Loge zur Redlichkeit.
Der Ausschuß, der nach der Einnahme der Festung die Nationalversammlung hiervon in Kenntnis setzt, besteht u.a. aus den Brüdern Garrau de Coulon, La Feutrie und Morillon.
Empfang durch Bruder Deleutre, Verhandlungsführer Bruder Heruyn. Einquartierung der Kommunisten in der Bastille durch Bruder Chevalier de Laizer, Vorsteher der Loge „Die Zukunft der Freunde des Ruhmes“. (Copin Albancelli in „Die geheime, gegen Frankreich sich erhebende Macht“, nach Poncins, S. 52.)
Unter den 603 Mitgliedern der Nationalversammlung befanden sich 477 Freimaurer. Der 14. Juli aber wird noch heute als französischer Nationalfeiertag begangen. Das volle Eingeständnis brachte die Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 1.7.1904. Aus ihr sei folgende Aussprache wiedergegeben:
„Marquis de Rosanbo: Das Freimaurertum hat im geheimen, aber beharrlich, an der Vorbereitung der Revolution gearbeitet.
Jumel: In der Tat, dessen rühmen wir uns.
Rosando: Wir sind also vollständig einig darüber, dass das Maurertum allein der Urheber der Revolution gewesen ist und der mir jetzt gespendete, sonst selten zuteil werdende Beifall der Linken beweist ihre Übereinstimmung mit mir darin, dass das Freimaurertum die Revolution gemacht hat.
Jumel: Wir geben es nicht nur zu, wir verkünden es ganz offen.“ (Henry Delassus, La Conjuration antichrétienne, nach Poncins, S. 33.)
Graf Haugwitz, preußischer Minister, kannte die wahren Zusammenhänge, er war ja selbst führender Freimaurer (Provinzialgroßmeister in Breslau) gewesen. In seiner Denkschrift für den Fürstenkongreß in Verona 1822 schreibt er:
„Es war im Jahre 1777, dass ich die Leitung der Landeslogen von Preußen, von Polen und von Russland übernahm.....
Ich habe hierbei die feste Überzeugung gewonnen, dass alles, was seit 1788 in Frankreich geschah, also die Revolution und die Ermordung des Königs und alle ihre weiteren Schreckenstaten nicht in dieser Zeit allein beschlossen wurden, sondern dass alles schon vorher in Zusammenkünften, durch eingehende Unterweisungen und eidliche Bindungen vorbereitet worden ist. ....Untrügliche Anzeichen lassen auch nicht den geringsten Zweifel daran, mit welcher Schlauheit alles eingeleitet und durchgeführt wurde.“
Die Gegenwehr der mitteleuropäischen Mächte erlag dem Verrat bei Valmy am 21.9.1792.
„Ende Mai 1792 waren preußische und hessische Truppen auf dem Wege nach Paris, um dort die Revolution niederzuschlagen und die königliche Familie aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Müller von Hausen dürfte Recht haben, wenn er schreibt: „Wäre dieser Plan gelungen, wozu alle Vorbedingungen getroffen waren, so hätte die Weltgeschichte einen anderen Verlauf genommen.“ Das Oberkommando der verbündeten Heere war dem Herzog Ferdinand von Braunschweig anvertraut, der mit 80 000 Mann den 53 000 Franzosen unter den Generalen Dumouriez und Kellermann bei Valmy gegenüberstand. Allein statt zu einer Schlacht kam es nur zu einer belanglosen Schießerei, worauf sich die Heere mehrere Tage untätig gegenüberstanden, um dann einen Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit zu schließen. In seinem Buche „Le Secret de la Franc-Maconnerie“ fällt Max Doumic das Urteil: „Wenn Friedrich-Wilhelm Napoleon gewesen wäre, so würde der Braunschweiger am Abend des 12. September erschossen worden sein.“ Allein während bei Valmy Illuminaten verhandelten, hatte man den Hang des Königs zum Übersinnlichen benützt, ihn durch einen Trick umzustimmen. Damit nahm die französische Revolution ihren bekannten Verlauf.“
Moltke ergänzt in seinem Buche „Die Tragödie an der Marne“, S.42:
„Als das zur Niederwerfung der freimaurerischen Revolutionsregierung in Paris gegen Frankreich marschierende preußische Heer im September 1792 vor Valmy stand, sah es sich, 80 000 Mann stark, einem Haufen von 50 000 zerlumpten Sansculotten unter Dumouriez gegenüber. König Friedrich Wilhelm II. gab den Angriffsbefehl. Seine freimaurerische Umgebung veranstaltete jedoch eine spiritistische Sitzung, in der dem okkult-verstrickten König der Geist Friedrichs des Großen vorgeführt wurde. Dieser Geist gab dem König die Anweisung, sich nicht in die Kriegsführung einzumischen, der preußische Oberbefehlshaber, der Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, verstände das besser. Die Folge war, dass dieser Hochgradfreimaurer freie Hand erhielt, mit seinem Freimaurerischen Bruder Dumouriez verhandelte und das preußische Heer, ohne anzugreifen, in die Heimat zurückführte. Die Freimaurerregierung in Paris war gerettet. Napoleon hat über den Tag von Valmy gesagt: „Ich hätte es nie gewagt, in den von Dumouriez eingenommenen Stellungen zu verbleiben. Es sei denn eine geheime Abmachung dabei gewesen.“
Der eigentliche Nutznießer der französischen Revolution war der Korse Napoleon I. Seinem Aufstieg verdankte er nicht nur seinem Glück, sondern auch seinem „flammenden Stern“. Er hat ihn sich nicht nur erkämpft, sondern auch „erklopft“. Den Beweis liefert Bruder Fischer in „Freimaurerische Systeme“, S. 61:
„Napoleon I. nahm entschiedenen Anteil an der Freimaurerei und wendete seinen Einfluß dem Großen Orient zu.“
Jena und Auerstädt gliederte auch Preußen in die napoleonischen „Vereinigten Staaten von Europa“ ein. Das westelbische Gebiet wurde zum großen Teile zum Königreich Westfalen unter dem Freimaurer Jerome Napoleon vereinigt. Wie verhielt sich damals die deutsche Freimaurerei?
„In einer Sitzung des Vereins deutscher Freimaurer in den Tagen der Jahrhundertfeier von 1913 in Breslau ist es offen ausgesprochen worden, dass die Logen Süd- und Westdeutschlands sich damals schändlich geführt hätten.“ („Die Freimaurerei im Spiegel deutschen Lebens“, S. 19.)
„Manche Logen im damaligen besetzten Gebiete westlich der Elbe hatten es ziemlich eilig, ihre Verbindung mit Berlin zu lösen, Anschluß an Kassel, die „Capitale du Royaume de Westphalie“ zu suchen und die Gunst und Schirmherrschaft des französischen Bruder Jérome zu erbetteln. Die alte Loge „Friedrich zur Freundschaft“ in Kassel erneuerte man unter dem Namen „Hieronymus zur Treue“ und fühlte gar nicht, wie man sich mit dem Wort Treue selbst verhöhnte.
In der Loge zu Nordhausen feierte man, wie es in den Akten vom 13.11.1808 heißt, den Geburtstag „unseres Durchlauchtigsten Bruders und Protektors“ (Jérome). („Die Freimaurerei im Spiegel deutschen Lebens“, S. 18.)
Der edle Major von Dörnberg wollte sich dem Fremdjoch nicht beugen. Er sammelte die freiheitsdurstigen Hessen um sich und führte sie im April 1809 gegen Kassel. Der Aufstand wurde den Franzosen vorzeitig bekannt, er endete unter den Schüssen des französischen Hinrichtungskommandos auf dem Forst bei Kassel. Heute wissen wir, wie es kam.
„Rede von der Ausschließung einiger unwürdiger Brüder, gehalten in der Königlichen Loge Hieronymus Napoleon zur Treue im Orient von Cassel von dem Redner Bruder Merkel, worin es u.a. heißt: „Ein Maurer, zwar nur Lehrling noch, aber immer doch ein Maurer, war das Hauptwerkzeug geworden in der Furienhand der blinden Rachsucht, das Hauptwerkzeug, um uns einen König zu entreißen, der, hätten wir ihn wählen dürfen, von uns erkoren sein würde, einen König, der nicht nur unser Bruder heißt, der es in der schönsten Bedeutung des Begriffes ist.“ usw.; andere echte Brüder, obgleich auch nur Lehrlinge, haben dagegen ihren Beitritt zur Verschwörung nicht nur verweigert, sondern selbst dem Zwange widerstanden, „ich mein den Bruder Rodemann zu Homberg und Führer zu Felsberg, beide Maire in jenen damals aufrührerischen Städten. Ja, ein dritter Bruder Lehrling Ehrenstallmeister von Malsburg war sogar der erste, welcher den geliebten Monarchen von der nahenden Gefahr unterrichtete.“ Dann kommt das Anathema! „Hinweg nun den Blick, für immer hinweg von jenen verabscheuungswürdigen Rebellen: v. Dörnberg und Martin dem Sohne! Zum letzten Male seien ihre Namen jetzt genannt! ausgetilgt aus unseren Listen nicht nur, selbst aus unserem Gedächtnisse seien sie auf ewig!“ Mit großer Befriedigung schließt dann der Bruder Merkel seine prächtige Rede: „Glücklich genug sind wir, meine geliebten Brüder, dass unsere Staatsgewalt in den Händen eines so edlen, so liebenswürdigen, so großmütigen Monarchen sich befindet, der selbst von unserem Bunde ist. Ihm schalle von neuem unsere reinste Huldigung! Unser Logen-Name schon spricht beständig unseren Schwur aus! Wir heißen, wir sind, wir wollen bleiben die Königliche Maurer-Loge Jérome Napoleon zur Treue!“
(Aus der Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Neue Folge, 37. Band, Kassel 1914.)
Und Berlin?
„Die französische Besatzung Berlins führte zahlreiche französische Brüder nach der preußischen Hauptstadt, auch eine militärische Loge, deren Meister vom Stuhl Paullet dann auf seinen Wunsch in die Großloge aufgenommen und zu deren Ehrenmitglied ernannt wurde. Der damalige französische Gouverneur General Hullin gehörte ebenfalls dem Freimaurerbunde an. Auf seine Anordnung wurde das Logengebäude von Royal York von jeder Einquartierung befreit. Eine andere französische Loge, die „Reunion des amis“ hielt seit 1807 ihre Arbeiten im Tempel von Royal York ab.“ (Grosse, „Geschichte der Großen Loge“, S. 56.)
Erst Stein, Scharnhorst und Gneisenau machten dem schändlichen Spiel ein Ende. Sie bauten den Staat, das Heer neu und trieben die Franzosen über die Grenze.
Ende des siebten Teils!
Morgen kommt der letzte Teil!
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