
Britisches Schiff mit Ziel Südkorea seit Mittwoch beschlagnahmt
HELSINKI, 23. Dezember (AFP) – Im Fall des in Finnland aufgehaltenen Waffentransports auf dem Seeweg von Deutschland nach Südkorea hat die Regierung in Helsinki das Fehlen notwendiger Papiere aus Deutschland beklagt. Es habe keine Anfrage für eine Transitgenehmigung der 69 Raketen aus Beständen der Bundeswehr durch finnische Gewässer vorgelegen, sagte eine hochrangige Beamtin des Verteidigungsministeriums in Helsinki am Freitag. Diese Erlaubnis hätte demnach von den Schiffseignern oder dem zum Durchfahrtszeitpunkt rechtmäßigen Besitzer der Ladung beantragt werden müssen.
Die deutschen Behörden sahen die Verantwortung dafür nicht bei sich. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums hatte am Donnerstag gesagt, dass die Raketen nach dem Verladen in den Besitz Südkoreas übergegangen seien. Die deutsche Seite habe deshalb nur für eine Exportgenehmigung und Zollpapiere sorgen müssen.
Die Patriot-Raketen aus Bundeswehrbeständen waren am Mittwoch zusammen mit etwa 150 Kilogramm Sprengstoff an Bord eines britischen Schiffs in finnischen Gewässern gefunden und beschlagnahmt worden. Der ukrainische Kapitän des Schiffs und ein weiteres aus dem Land stammendes Besatzungsmitglied wurden festgenommen.
Die finnischen Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf einen illegalen Rüstungstransport. Nach Angaben der deutschen Behörden handelt es sich bei dem Transport der Raketen um eine auf Regierungsebene vereinbarte reguläre Abgabe von Waffen.
cfm/ut
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