Schäuble erwartet keine Pleite Griechenlands
DAVOS, 27. Januar (AFP) – In den schwierigen Verhandlungen um einen Schuldenschnitt für Griechenland rechnet die EU-Kommission noch vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Montag mit einer Einigung. Er gehe von einem Durchbruch spätestens am Wochenende aus, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. “Wir stehen davor, eine Einigung zu erzielen.” Wenn dies nicht noch am Freitag gelinge, werde es wahrscheinlich am Wochenende gelingen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte bei dem Wirtschaftstreffen in der Schweiz, er rechne nicht mit einer Pleite Griechenlands. Er sei sicher, dass alle Beteiligten bereit seien, sich an die zu Athen getroffenen Vereinbarungen zu halten, sagte Schäuble. Ziel müsse es sein, die die Gesamtverschuldung Griechenlands im Jahr 2020 auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken.
Griechenland verhandelt seit Wochen mit seinen privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt, der Voraussetzung für ein neues Hilfspaket der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 130 Milliarden Euro ist. Ziel ist ein Schuldenerlass der Privatgläubiger in Höhe von 50 Prozent der Forderungen, was rund 100 Milliarden Euro entspricht. Zuletzt stockten die Verhandlungen aber immer wieder.
Inzwischen mehren sich die Stimmen, wonach die Staaten eine größere Hilfsleistung zur Rettung Griechenlands vor der Staatspleite leisten sollen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) lehnte dies aber am Freitag in Brüssel ab.
mt/jdö
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